Exkursion an die Curau

Wie geplant hat der VEFPU eine Exkursion an die Curau am 12. Oktober durchgeführt. Die Curau  mündet in die Schwartau und wird vom Angelverein ASV Pose betreut. Die Betreuung der Curau durch die Angler dient hier  der Verbesserung der Gewässerstruktur, besondere Zielsetzung dabei ist die Wiederansiedlung der Meerforelle. Geangelt wird in der Curau nicht, ein schönes Beispiel für den aktiven  Naturschutz durch Angelvereine.
Das Projekt zur Wiederansiedlung der Meerforelle an der Curau wird von Danny Stau  geleitet. Dieses überaus interessante Vorhaben war auch der Anlass für diese Exkursion, die  von Danny sehr gut vorbereitet wurde.
Als erstes wurde die Brutanlage vorgeführt. Danny brütet in seiner Garage ca. 40.000 Meerforelleneier jährlich aus. Alle geschlüpften Meerforellen werden in die Curau und Schwartau an geeigneten Stellen eingesetzt. Danny hofft damit einen sich selbst reproduzierenden Meerforellenbestand in der Curau zu etablieren. Die Schlupfquote der Anlage ist mit ca. 95 Prozent optimal und spricht für die Qualität und Professionalität der Brutanlage.
Nach der Brutanalage wurden die Gewässer an 2 Stellen begangen. 
Im Jahre 2009 wurde die Durchgängigkeit der Schwartau an der Mühle durch den WBV Ostholstein mittels eines Umgehungsgerinnes (neuer Bachlauf) wieder hergestellt. Dadurch wurden die Gebiete der Curau sowohl flussauf- als auch flussabwärts wieder passierbar und das Projekt zur Wiederansiedlung der Meerforelle in der Curau erst ermöglicht.


Die an beiden Seiten des Umgehungsgerinnes großzügigen Flächen verhindern hier ideal den Eintrag von landwirtschaftlichen Einträgen. Auch ist die Gewässersole, Gefälle und Kiesstruktur gut gewählt. Die Beschattung ist an einzelnen Stellen schon gut ausgeprägt, könnte an einigen Stellen noch durch Pflanzung von Erlen unterstützt werden. Problematisch ist für den Meerforellenaufstieg immer die so wichtige Lockströmung der Mündung in die Schwartau, damit die Fische den Einstieg in das Umgehungsgerinne finden. Die Lockströmung scheint grundsätzlich gut konzeptioniert zu sein, eventuell ist sie etwas zu gering ausgeprägt. Hier beobachtet Danny das Aufstiegsverhalten der Meerforellen, um ggf. Verbesserungen dieser Lockströmung zu identifizieren.

Umgehungsgerinne an der Schwartau

Dann wurden die Restrukturierungsmaßnahmen an der Curau begangen. Erstmal staunten wir über 2 Seeadler und 4 Kraniche beim Weg an die Curau, dann kamen wir zu den Laichplätzen. Danny erläuterte das Projekt und vor allem die umgesetzten Maßnahmen zur Gewässerverbesserung, dazu zählten die Besitzverhältnisse der Anlieger, verwendete Korngrößen, Konzepte für die Laichplätze und vieles mehr. Insgesamt ist an der Curau durch Dannys Projekt aus einem als Vorfluter genutzten Bach in einigen Bereichen ein mäandrierender Bach mit Kolk Furt Folgen entstanden. Ganz sicher Bereiche an denen die Meerforelle ablaichen kann und wird. Potenziale für weitere Maßnahmen an der Curau sind gegeben und werden sicherlich tatkräftig von Danny weiter umgesetzt.

Danny erläutert die Kiesbeschaffenheit des eingebrachten Kieses an einem Laichplatz

Der VEFPU dankt für diese schöne Exkursion und die vielen Anregungen, die wir für die Umsetzung von Maßnahmen an anderen Fließgewässern mitgenommen haben. Ganz besonders möchten wir für das beispielhafte Engagement des ASV Pose und insbsondere das Engagement von Danny danken, ein herausragendes Beispiel für Eigeninitiative im Naturschutz.

Lachse in der Hagener AU

2019 ist das Jahr des atlantischen Lachses Salmo Salar. Der VEFPU hat dieses zum Anlass genommen eine Initiative zur Ansiedlung des Lachses in der Hagener Au zu starten. Dieses ehrgeizige Ziel soll in den nächsten 10 Jahren erreicht werden. Die Voraussetzungen für die Ansiedlung des Lachses sind derzeit zwar noch nicht gegeben, dieses wird allerdings mit Umsetzung der geplanten Maßnahmen zur Erreichung der vollständigen Durchgängigkeit der Hagener Au bald gegeben sein. Zum einen wird das Wehr in Lutterbek umgebaut, zum anderen muss das Wehr in der Ortsmitte von Probsteierhagen beseitigt werden.

Die Hagener Au bietet dann ideale Bedingungen für Lachs und Meerforelle, dieses gilt dann ebenfalls für die Salzau, die mit ihren kiesigen flachen Bereichen ideale Laichbedingungen aufweist.

Wehr in der Ortsmitte Probsteierhagens
Lutterbeker Wehr, Blick flussabwärts

Für den Umbau des Wehres in Probsteierhagen gibt es eine Umsetzungsplanung, allerdings gibt es derzeit noch technische Probleme, die gelöst werden müssen. Für das Lutterbeker Wehr gibt es keine technischen Probleme, hier fehlt es aktuell noch an der Umsetzungsgeschwindigkeit.

Die komplett durchgängige Hagener Au bietet zukünftig ideale Bedingungen für Lachs und Meerforelle. Dieses gilt dann ebenfalls für die Salzau, die mit ihren kiesigen Bereichen ideale Laichbedingungen aufweist und über die Hagener Au und den Passader See vor allem für Lachse gut erreichbar ist.
Sobald eine verlässliche Umsetzungsplanung zum Rückbau der Wehre vorliegt, kann mit der Ansiedlung von Lachsen bereits 2 Jahre vor Umsetzung der Maßnahmen begonnen werden. Dazu wird in den ersten 5 Jahren des Projektes Lachslaich aus einem Ostseezufluss benötigt. Dieser Laich wird vom VEFPU ausgebrütet und die Lachse werden als Parr an geeigneten Stellen ausgesetzt. Vier Jahre nach dem ersten Besatz ist mit den ersten Rückkehrern zu rechnen. Diese sollen dann zunächst für die Laichgewinnung genutzt werden. Je nach Rückkehrerquote und Bestandsentwicklung werden wir den weiteren Besatz steuern. Idealerweise haben wir nach 10 Jahren einen sich natürlich reproduzierenden Lachsbestand und können auf jede Form des Besatzes verzichten.

Der VEFPU gründet für dieses Vorhaben ein eigenes Projekt, welches eng mit dem Projekt Hagener Au zusammenarbeitet.

Baumpflanzung am Tag der deutschen Einheit

Auf Initiative der Bundesregierung wurden am Tag der deutschen Einheit zahlreiche Baumpflanzungen initiiert. Für Heikendorf hat die Gemeinde diesen Impuls aufgegriffen und am Heidberg eine Fläche für die Baumpflanzung bereitgestellt. Dazu wurden verschiedene lokale Vereine zwecks Baumspende und Pflanzung eingeladen, darunter auch der VEFPU.

Nach Ansprache des Bürgermeisters Tade Paetz wurden die Pflanzungen professionell durch die Vereine ausgeführt. Im Kontext des Klimawandels wurden ausschließlich ’neue‘ Baumarten gepflanzt, neu meint hier nicht authochtone Baumarten. Das sind Baumarten, die bisher nicht bei uns vorkommen, wie zum Beispiel die Zerreiche. Diese hat ihr Herkunftsgebiet am Mittelmeer und ist auf deutlich  mehr Wärme und Trockenheit eingestellt als unsere heimische Stieleiche.

Welche Auswirkungen das großflächige Einführen von neuen  Baumarten insgesamt haben wird, ist grundsätzlich unklar und bleibt ein gewagtes Experiment. Vor dem Hintergrund des Klimawandels wird dieses Vorgehen allerdings von den zuständigen Ministerien empfohlen, insbesondere den forstlichen Versuchsanstalten.

Aus Sicht des VEFPU ist es sehr wichtig, die bestehenden Waldökosysteme zu stützen bzw. aufzubauen. Die Fließgewässer mit ihren bei uns typischen Galeriewäldern mit Erlen, Eschen und Weiden sind wenn vorhanden stabil und in ihrer Artenzusammensetzung flexibel genug für den Klimawandel. Voraussetzung dafür  ist, dass sie den notwendigen Raum entlang unserer Bäche und Flüsse erhalten. Da können wir alle viel mehr tun!