Am Samstag, den 6. Juli trafen sich eine Hand voll VEFPU Mitglieder kurzfristig zu einer Exkursion. Zum einen wurde eine Entrohrungsmaßnahme der Gemeinde Heikendorf am Poggenbarg besichtigt, zum anderen ging es zum Bürgerwald am Haffkamper Weg, um die Entwicklung der Projektfläche „Bürgerwald“ zu begutachten.
Entrohrung
In östlicher Richtung an das Wohngebiet Poggenbarg angrenzend führt ein Fussweg in Richtung Bürgerwald. Neben dem Fussweg verläuft geradlinig ein Entwässerungsgraben mit schwachem Gefälle. Der Graben ist auf einer Länge von ca. 30 Metern verrohrt. Die Hauptfunktion des Grabens ist die Entwässerung von Niederschlägen hin zur Mittenbek. Bei ausbleibenden Niederschlägen fällt der Graben schnell trocken. Die Verrohrung wurde nun auf ca. 30 Metern Länge bereits durch Baggerarbeiten freigelegt. Ziel der Besichtigung war es, naturnahe Gestaltungsmöglichkeiten für den entrohrten Abschnitt zu identifizieren. Grundsätzlich ist es sinnvoll Fließgewässer zu entrohren und sie so einem naturnahen Zustand zuzuführen. Bei der Funktion eines Entwässerungsgrabens ist ein naturnaher Zustand quasi per Definition ausgeschlossen. Es gibt allerdings sinnvolle Punkte, die den ökologischen Wert erhöhen und berücksichtigt werden sollten:
1.) Abflachen der Uferböschung. Zur Wegseite ist eine Abflachung des Ufers nicht möglich. Zur Seite Poggenbarg schon. Dieses sollte so umgesetzt werden, dass der Anstiegswinkel möglichst gering ist, ggf. in Stufenform.
2.) Eine Vertiefung zwecks Erhaltung eines stehenden Gewässers in kurzen Trockenperioden
3. ) Naturnahe Pflanzung von Erlen, Weiden und Sträuchern am Gewässerrand
Bürgerwald
Die im Frühjahr 2023 aufgeforstete Fläche am Haffkamper Weg wurde innerhalb des Gatters begangen. Insgesamt zeigte sích ein erfreuliches Bild. Das Gatter erfüllt vollständig seine Funktion. So verhindert der Zaun erfolgreich den Verbiß der jungen Bäume. Weder Verbißschäden noch Rehwildspuren wurden entdeckt. So konnten die jungen Bäume in Großteilen der Fläche gut anwachsen. Lediglich auf der Kuppe sind die Pflanzen flächig ausgefallen. Dieser Ausfall liegt wahrscheinlich an der Trockenheit im späten Frühjahr 2023.
In den tieferen Lagen sind die Bäume gut angewachsen. Zum einen ist die Wasserversorgung dort besser, zum anderen ist das Mikroklima deutlich ausgeglichener durch die nahe Lage zum Knick oder Waldsaum. So sind Sommer- und Winterlinde, Stileiche, Buche, Berg- und Spitzahorn, Roteiche flächig angewachsen. Zusätzlich sind diverse Sträucher wie Pfaffenhütchen und Schwarzdorn zu entdecken.
Besondere Freude macht der Teich. Durch die letztjährige flächige Entfernung der Drainage, ist ein wertvolles Stillwasserbiotop entstanden. So sind zahlreiche Wasserpflanzen und Insekten eingewandert und gut zu beobachten, vor allem diverse Libellenarten.
Weitere Insekten beherbergt das vom Vefpu angelegte Insektenhotel. Sehr zur Freude von Prokjektleiter Jörg konnten Mörtelbienen und sogar Blattschneiderbienen beobachtet werden.
Insgesamt zogen alle Teilnehmer ein positives Fazit: „ Die Fläche hat sich innerhalb eines Jahres sehr positiv entwickelt. Die Pflanzungen haben das erste kritische Jahr gut überstanden. Es wird sicherlich noch 5 bis 10 Jahre bis zur Gatteröffnung dauern, dann wird auch das Rehwild hier einstehen.“