Projekt Flusskrebs gestartet

Seit langem wollen wir als VEFPU uns neben den Meerforellen und dem Eisvogel unserem dritten explizit in der VEFPU Satzung genannten Tier widmen. Jetzt ist es soweit:

Das Projekt zur Wiederansiedlung des europäischen Flusskrebses ist am 25. September 2022 erfolgreich gestartet.

Die Vorbereitungen dazu laufen schon seit gut einem halben Jahr. Mit großer Unterstützung von unserem Edelkrebs Experten Kai konnten wir diese nun abschließen. Alle notwendigen Genehmigungen liegen vor und wir konnten mit einer ersten nächtlichen Gewässerbegehung das Projekt starten.

Mit dem Projekt wollen wir zunächst herausfinden ob unsere regionalen Gewässer noch europäische Flusskrebspopulationen beherbergen und wie das Potenzial unserer Fließgewässer dafür ist. Dabei ist es sehr wichtig Klarheit über das Vorkommen der nordamerikanischen Flusskrebsarten zu erlangen. Letztere übertragen oftmals die Krebspest, die in der Regel zum Aussterben des europäischen Flusskrebses führt. Diese ersten Nachweise zu erlangen, ist aufwändig und wird uns nach aktueller Einschätzung noch bis Ende 2023 beschäftigen.
Aufbauend auf den Ergebnissen werden wir dann die nächsten Schritte einleiten. Dieses können Strukturmaßnahmen am Gewässer oder sogar Wiederansiedlungsmaßnahmen des europäischen Flusskrebses sein.

Der Kamberkrebs, Überträger der Krebspest

Projektleiter Jörg freut sich über den Projektstart: „Ich bin fasziniert von den Edelkrebsen. Ich bin überzeugt, dass wir hier eine Menge lernen werden und am Ende Gutes für den Edelkrebs erreichen werden. Mein Dank gilt dem Landesamt für die zügige und unbürokratische Ausstellung der notwendigen Genehmigungen, echter Rückenwind für den Naturschutz!“

Weiteres über das Projekt auf der Projektseite.

Ein Ausflug an die Kronsbek mit Überraschungen

Die Vereinsmitglieder Lasse, mit Sohn Lönne und Jörg hatten sich zu einer Begehung der Kronsbek getroffen. Ziel des Besuches war es, den Bruterfolg der Meerforellen aus dem letzten Winter in Augenschein zu nehmen und sich die Entwicklung der Au nach der 2018 erfolgten Renaturierung anzusehen. Beim Verlassen des Autos, zog ganz in der Nähe, ein adulter Seeadler in niedriger Höhe seine Kreise. Mit so einer beeindruckenden Begrüßung konnte es nur eine schöne Tour werden.
Bereits auf den ersten Metern an der Au wurden sehr viele kleine Fische gesichtet. Teils in Schwärme und teils zeigten einzelne Fische immer wieder das typische Fluchtverhalten der Forellen, das erst gegen die Fließrichtung geht und dann in einer Kehrtwende in eine Deckung endet Für Beobachtende sieht es so aus, als sei der Fisch plötzlich verschwunden.
Durch einen Tod Fund konnten die Schwarmfische als dreistachlige Stichlinge identifiziert werden, die besonders zahlreich in dem 2018 renaturierten Teil der Kronsbek anzutreffen waren. Aber auch die Smolts der Meerforellen wurden zahlreich auf der gesamten Strecke gesichtet. Geschätzt waren alle noch kleiner als 10 cm. Größere Fische wurden leider nicht gesehen.
Die anderen Lebewesen an und in der Au, ob Libellen, Köcherfliegen, Egel, Wasserasseln, Wasserläufer, auffällig viele Wasserskorpione, div. Schnecken oder Bisamratten bereicherten die Tour der Drei. Leider war der Eisvogel, der sonst an der Kronsbek schon so oft gesichtet wurde, an diesem Tag nur einmal kurz zu hören. Dass die Drei nur die vielen Fußspuren und schlammigen Scheuerstellen an den Bäumen von den Wildschweinen gesehen haben und nicht die Schweine persönlich, war da eher positiv.
Auf dem Rückweg wurde dann noch eine ca. 3 Meter lange Reuse in der Au entdeckt, die wahrscheinlich von der Strömung mitgerissen worden war und sich in der Böschung verfangen hatte. Bei der vorsichtigen Untersuchung der Reuse wurde eine kleine Forelle gefunden und wieder in die Freiheit entlassen, was dem Tag einen perfekten Abschluss gab.

Reusenfund in der Kronsbek mit Meerforelle


Aber wie so oft, wenn man sich in die Natur begibt, gab es noch eine Überraschung. Beim Ausziehen der Gummistiefel flog eine nicht so oft anzutreffende Rohrweihe nur wenige Meter über ihre Köpfe hinweg und kämpfte gegen den starken Westwind an, was den Dreien genug Zeit verschaffte, den Raubvogel genau zu bestimmen.
Festzustellen ist, dass die Kronsbek, trotz des außergewöhnlich trockenen Sommers, ein perfektes Gewässer mit ausreichend Wasser für die Meerforellen und für so viele andere
Lebewesen ist.

Der Fund der Reuse wird der Fischereiaussicht gemeldet, damit diese Au etwas mehr Aufmerksamkeit bei den Kontrollen bekommt.

Vefpu Stand im Rahmen des Heikendorfer Hafenfestes

Auf Einladung der Gemeinde Heikendorf hatten wir im Rahmen des Heikendorfer Hafenfest einen Stand auf der Stinnesparkwiese aufgebaut, um über unseren Verein zu berichten und vor allem Informationen über durchgeführte Arbeitseinsätze und zukünftige Maßnahmen zu vermitteln.

Welche Tiere könnten in welche Nistkästen einziehen   – wurde bei neun richtigen Antworten mit einem selbstgeschnitzten Vefpu Stock belohnt.

Ein besonderer Dank geht an unsere Vereinsmitglieder Manfred Martini für das  neue Vefpu Plakat, an Tobias Kirschner für die Standbetreuung und vor allem an Jörg Hantelmann für die geschnitzten Stöcke und die Kästen/Leiter Konzeption.