Zweite Befischung der Hagener Au

Nachdem im Oktober 2022 in der Hagener Au, gleich hinter der Mündung, der Kamberkrebs und auch der Europäischen Edelkrebs nachgewiesen wurden, sollte durch eine zweite Befischung dieser Bereich noch einmal kontrolliert werden.

Lars und Jörg legten am 23.9.23 am späten Nachmittag, auf einer Strecke von 500 m 20 Krebsfallen aus. Mit Plötzfetzen gefüllte Köderboxen wurden die Krebsfallen bestückt, an langen Leinen befestigt und an eingeschlagenen Holzpflöcken gesichert. Dieses soll bei einem Strömungsanstieg das Abdriften der Fallen verhindern. Auf einer App mit topografischer Landkarte wurde jede Falle eingetragen und gespeichert. Hierdurch ist das Wiederauffinden der Fallen gesichert und erspart uns viel Zeit, wenn bei der Entnahme einmal die ein oder andere Falle fehlt. Nach den Erfahrungen der Vergangenheit eine gute Investition!

Das Auslegen zu zweit ist nach etwas mehr als einer Stunde schon erledigt. Neben einem gewaltigen Schreck durch eine auffliegende Fasanhenne, die bis zum letzten Moment gewartet hat, bevor sie das Weite suchte, sahen Lars und Jörg noch 8 bis 10 Fischreiher, die wohl durch das gute Nahrungsangebot in diesem wunderschönen Feuchtgebiet so Zahlreich auftreten.

Am Sonntag den 24.9.23 ab 9:30 Uhr wurden die Fallen von Markus, Lars und Jörg wieder entnommen und alle Fänge akribisch untersucht und dokumentiert.

Markus als Protokollführer nimmt das Ergebnis eines Fangkorbes auf

Vor Beginn der Fallenentnahme konnte die drei auf dem benachbarten Feld wieder eine Gruppe von 18 Fischreiher sehen, die dicht beieinander in der Morgensonne standen und ihr Gefieder putzten. Beim weiter Vorgehen zu den Fallen, flog eine zweite Gruppe Fischreiher auf, die wohl in einer Senke stand und auch die andere Gruppe startete durch, so das über 30 Vögel in der Luft gezählt werden konnte. Es scheint ein gutes Brutjahr für die Fischreiher gewesen zu sein.

Angekommen bei den Fallen, waren die ersten sechs Fallen leer. In der 7.und 8. Falle war je ein weiblicher Kamberkrebs, in Falle 15 und 17 war je ein männlicher Kamberkrebs, alle anderen Fallen waren leer. Der geringe Fangerfolg ist erst einmal positiv zu bewerten, zeigt es doch, dass es in der Hagener Au keine massenhaften Vorkommen zu geben schein, wie es in manch anderem Gewässer in Deutschland der Fall ist. Es gibt Gewässer, in denen werden in einer Nacht locker zwischen 30-50 Krebse pro Falle gefangen.

Das Fangergebnis: Die vier Kamber wurden entnommen, da sie per Gesetz nicht zurückgesetzt werden dürfen.

Da im Gegensatz zum Jahr kein Europäischer Edelkreks nachgewiesen werden konnte, werden in Kürze noch weitere Befischungen in der gesamten Hagener Au stattfinden.

Insgesamt war das mal wieder eine tolle Aktion mit vielen Überraschungen.

Vefpu Stammtisch im Lutterbeker

Am 12. September traf sich der Vefpu zum ersten Stammtisch nach der Sommerpause im Lutterbeker. Dabei standen 3 Themen auf der Agenda, die von den 15 anwesenden Mitgliedern intensiv diskutiert worden.

Zunächst berichtete der Projektleiter Jörg Hantelmann zum Projekt Flusskrebse. Das Projekt läuft seit gut einem Jahr und es sind schon einige Erkenntnisse gewonnen worden. Neben dem Nachweis des europäischen Flusskrebses in der Hohenfelder Au und der Hagener Au ist die Heikendorfer Mühlenau intensiv untersucht worden. Hier soll in diesem Herbst ein Wiederansiedlungsprojekt des europäischen Flusskrebses gestartet werden. Die Vorbereitungen dazu laufen, siehe auch den vorherigen Bericht zum Thema.

Das zweite Thema widmete sich einem angedachten Biotopverbund am Poggenbark. Dazu war  Uwe als Gast eingeladen. Als Heikendorfer wohnt er im Poggenbark und beobachtet dort ein stetiges Absinken des Wasserstandes im angrenzenden Teich. Ursächlich scheint hier die Konzeption des Regenabflusses zu sein. Die Flächen rund um den Teich entwässern in das Regenabwassersystem in Richtung Rückhaltebecken. Entsprechend niedrig ist der Wasserstand trotz der hohen Regenmengen in diesem Sommer.
Uwe sieht hier die Möglichkeit eines Verbundes der 3 Teiche Poggenbark, Teich Gewerbegebiet (hinter Oleu) und dem neuen Teich im aufgeforsteten Bürgerwald. Ziel wäre es die Biotope mit flankierenden Maßnahmen zu verbinden, zum Beispiel könnte durch Erlenbewuchs die Beschattung erhöht werden oder der Wassereinlauf in den Poggenbarkteich verbessert werden. Die Idee wurde rege diskutiert und soll in einer Begehung mit Interessierten vertieft werden. Wenn genug Mitgleider sich für das Projekt begeistern, könnte in einem ersten Schritt eine Grobkonzeption erarbeitet werden, um diese in die Gemeindegremien einzubringen.

Das dritte Thema befasste sich mit dem Nationalpark Ostsee. Dabei wurde sachkundig diskutiert und Argumente ausgetauscht. Eine einheitliche Position für oder gegen den Nationalpark ergab sich nicht. Dieses Thema wird sicherlich auf dem nächsten Stammtisch weiterdiskutiert.

Flusskrebse im Dammteich? Wiederansiedlungsprojekt des europäischen Flusskrebses startbereit!

Am 9. und 10. September 2023 wurden vom VEFPU im Dammteich zwanzig Krebsfallen ausgelegt. Damit sollte überprüft werden, ob Flusskrebse in unserem Gewässer sind und wenn ja, welche Krebsarten es sind.

Im Vorfeld wurde dazu die Erlaubnis des Ministerium LLUR und die Zustimmung des Pächters des Dammteiches eingeholt.

Am Abend des 9. September 2023 wurden die Krebsfallen mit einem Kanu mit Seitenausleger ausgesetzt. Der Einstieg und das Beladen des Kanus erfolgte über den alten Holzsteg, der von der Wiese am Ablauf des Dammteiches zu erreichen ist. Hier wurde auch der Ausleger an das Kanu montiert. Bei der geringen Wassertiefe am Steg von 20 cm stellte sich das Kanu als die perfekte Lösung heraus. Mit zwei Mann Besatzung und 10 Krebsfallen mit Fischköderboxen, ging es auf die erste von zwei Touren. Nach einem Besatzungstausch des Kanus wurden die restlichen Körbe ausgelegt und auch diese mit verschlossenen Einwegflaschen versehen, die als Schwimmer die Positionen der Körbe anzeigten.

Die 20 vorbereiteten Körbe (Krebsfallen) reichten aus, um alle Bereiche des Dammteiches zu befischen. Ein etwaiger Krebsbestand würde so mit großer Wahrscheinlichkeit erkannt werden.

Vom Kanu aus konnten wir einen Blick auf den Eisvogelkasten von der Wasserseite aus werfen und mussten feststellen, dass der Bewuchs zu dicht ist bzw. die Anflugmöglichkeit für den Eisvogel erweitert werden muss. Ein Anwohner des Dammteiches, der uns bei der Aktion besuchte, konnte uns berichten, dass der Eisvogel in diesem Jahr immer wieder mit einigen Jungvögeln am Dammteich zu beobachten war. Vielleicht haben wir Glück und der Nachwuchs zieht in den kommenden Jahren in unserem Kasten ein.

Die sonntägliche Entnahme am 10. September startete um neun Uhr und wurde von fünf Mitgliedern des VEFPU durchgeführt, was den Zeitaufwand sehr reduzierte. So war die Aktion schon nach etwas mehr als einer Stunde erledigt. Wie erwartet, waren alle Körbe leer, keine Krebse und nicht einmal Fische, die wir beim Auslegen noch in großen Mengen gesehen haben.
Projektleiter Jörg Hantelmann: „Das Ergebnis überrascht mich nicht. Wir haben im Vorfeld nach Krebsspuren gesucht, sowie Anwohner und den Fischereipächter befragt. Im Ergebnis kommen alle zum gleichen Schluss, das Gewässer ist krebsrein.“

Es fiel auf, dass keine Schnecken in oder an den Körben waren. Dieses war bei vorherigen Aktionen z B. in der Hagener Au, der Fernau oder der Hohenfelder Mühlenau immer der Fall. Warum es keine oder sehr wenige Schnecken im Dammteich gibt, wollen wir versuchen aufzuklären.
Das geliehene Kanu musste demontiert, auf dem Anhänger verladen und wieder zurückgebracht werden. Der Aufwand für die Dokumentation der Fangstatistik war ob der leeren Körbe gering . Aufgezeichnet werden muss neben Wassertiefe und Temperatur auch die Beschaffenheit des Grundsubstrats, der eingesetzte Köder, die gefangene Krebsart mit Geschlechtsbestimmung, die Länge des Kopfes, des Körper und das Gewicht sowie die Bestimmung alle anderen gefangenen Individuen.

Am Ende der Aktion wurden alle Körbe und Köderboxen gründlich gereinigt, getrocknet und bis zur nächsten Krebsfischung wieder eingelagert.

Nach der Nutzung werden die Krebskörbe gereinigt und 3 Tage getrocknet, um etwaige Erreger wie die Krebspest zu desinfizieren

Für den Vefpu ist die gewonnen Erekenntnis eines krebsreinen Gewässers sehr wichtig für die Initiierung eines Folgeprojekts. Die Mühlenau ist als Krebshabitat geeignet. Durch den Abstand zu anderen Gewässern ist ein Einwandern des amerikanischen Flusskrebses unwahrscheinlich. Dieser verträgt sich nicht mit dem amerikanischen Flusskrebs. Somit sind in der Heikendorfer Mühlenau ideale Voraussetzungen für eine  Ansiedlung des europäischen Flusskrebses gegeben. Zwecks Absicherung dieses Befunds wird es noch eine nächtliche Begehung des unteren Abschnitts der Mühlenau geben. In der Nacht sind die Krebse aktiv und mit einer Taschenlampe gut zu erkennen. Sollte auch hier keine Sichtung von Krebsen erfolgen, steht dem Ansiedlungsprojekt nichts im Wege.

Der erste Vorsitzende Lars Wode dazu: „Wir wollen uns ganz sicher sein, dass keine europäischen Flusskrebse in der Au sind. Durch ein Ansiedlungsprojekt würde ansonsten die genetische Struktur der bestehenden Population ungünstig verändert. Das Projekt hat jetzt fast ein Jahr intensiv das Gewässer untersucht. Die abschließende nächtliche Begehung begrüße ich, um wirklich ganz sicher zu sein, dass derzeit keine europäischen Krebse im Gewässer sind.“

Jörg Hantelmann wird die nächtliche Exkursion leiten und bereitet bereits das Ansiedlungsprojekt vor.“ Für eine etwaige Wiederansiedlung sind die Anträge vorbereitet. Die Besatzkrebse aus schleswig-holsteinischem Genpool sind reserviert. Wenn alles gut läuft, können wir in diesem Herbst das Ansiedlungsprojekt starten.“

Vefpu Sommerbericht

In den letzte Monaten ist wie immer einiges in den VEFPU Projekten passiert. Über die Projektarbeit und einiges mehr möchten wir in diesem Beitrag gesammelt berichten.

Tag des Ehrenamts in der Heikendorfer Mehrzweckhalle am 13. Mai
Die Gemeinde Heikendorf veranstaltete am 13. Mai in der Mehrzweckhalle einen Tag des Ehrenamtes. Dabei stellen sich Vereine, die in Heikendorf wirken, vor. Der VEFPU hat diese Gelegenheit gerne genutzt, um sich zu präsentieren und sich gleichzeitig über die Arbeit anderer Vereine zu informieren. An unserem Stand haben wir die Ziele des Vereins und unsere laufenden Projekte vorgestellt. Dabei gab es für jung und alt ein Rätsel zu lösen. Dazu musste man erraten, was sich in der Krebsreuse befand. Bei richtiger Lösung gab es als Belohnung einen Eisgutschein.

Jung und alt lösen das Rätsel
In der Krebsreuse befindet sich das zu lösende Rätsel

Insgesamt freuten sich Sven und Jörg als VEFPU Standleitung über die positive Resonanz der Besucher. Es konnten Neumitglieder geworben werden und Kontakte zu anderen Vereinen geknüpft werden. Sven dazu:“ Ich freue mich über die neuen Mitglieder. Der neu gestaltete VEFPU Stand hat sich sehr gut bewährt.“

Stammtisch im Behrendhaus im Juni
Im Rahmen des Ehrenamttages hat der Künstlerverein die Nutzung des Behrendhauses für Vereinsaktivitäten dem VEFPU angeboten. Dieses Angebot haben wir gerne angenommen und so im Juni einen Vefpu Stammtisch im Behrendhaus durchgeführt. Das Behrendhaus wurde einst von dem Heikendorfer Künstler Rudolf Behrend bewohnt. Die Gemeinde hat das Haus von seinen Erben erworben und möchte es nun einer kulturellen auf das Gemeinwesen ausgerichteten Nutzung zuführen. Mit dieser Aufgabe ist der Künstlerverein betraut.

Neben dem geselligen Beisammensein und der Begehung der Örtlichkeit wurden natürlich wichtige Themen besprochen. Unter anderem berichteten Jörg und Lars über die ersten Ergebnisse der Flusskrebserhebung in 2023. So wurde in den Gräben des Fernausystems eine erste Befischung durchgeführt. In den 20 Reusen war kein einziger Flusskrebs. Eventuell hat die Testung neuer Köder das Ergebnis verfälscht, vielleicht ist das Wasser noch zu kalt gewesen. Die Befischung pausiert zunächst und wird im Sommer fortgeführt. Des weiteren wurde die Einarbeitung weiterer Projektmitglieder geplant.

Alle aufgenommenen Reusen werden sorgfältig protokolliert, auch wenn kein Krebs in der Reuse ist.

Die Trockenheit im Mai und Juni wurde mit Blick auf die Aufforstung des Bürgerwaldes diskutiert. Ohne Regen wird der Ausfall der Pflanzungen, insbesondere der Heisterpflanzungen enorm sein. Der 2. Vorsitzende hat daraufhin eine Bewässerung durch den nahe gelegenen Kindergarten organisiert. Der Erfolg zeigt sich hoffentlich im nächsten Jahr.

Die Aufforstungsfläche ‚Bürgerwald‘ im Frühjahr mit bereits gesunkenem Wasserstand

Auch wurde ein Projektabschluss beschlossen. Das Projekt Wassermessungen wird nicht fortgeführt. Die Durchführung von monatlichen Messungen mehrerer Parameter an mehreren Messstellen verteilt auf 3 Gewässer war zu aufwändig und wird vollends eingestellt. Zukünftig werden Messungen situativ nach Bedarf durchgeführt. Die Messgeräte und Messmittel werden weiterhin instand gehalten und verwendet. So werden zum Beispiel weiterhin Sauerstoffmessungen an der Heikendorfer Mühlenau durchgeführt.

Schulprojekte in Osdorf und Zukunftsschule Laboe
Der VEFPU unterstützt zwei Grundschulen bei Naturschutzthemen, die Grundschule Laboe und die Grundschule Osdorf. Die Grundschule Laboe ist nun als Zukunftsschule ausgezeichnet worden, eines der dazu eingereichten Projekte war das VEFPU Nistkatenprojekt. Jörg hat sich  um das Projekt gekümmert: „Ich gratuliere der Grundschule Laboe zu der Auszeichnung als Zukunftsschule. Es ist wichtig den Kindern auch in  Zukunft die Zusammenhänge der Natur anhand praxisnaher Projektarbeit zu erläutern.“

In der Osdorfer Grundschule wurde noch keine Auszeichnung erlangt, aber dafür mit ebenfalls viel Spaß an der Kronsbek nach Meerforellen gesucht. Auf dem Bild sind junge, in diesem Jahr geschlüpfte  Meerforellen zu sehen. Alle Fische wurden behutsam zurückgesetzt.

Junge Meerforellen aus der Kronsbek im Parrstadium

Mehr zu den Projekten der Osdorfer Grundschule insbesondere das Projekt Nistkastenbau findet ihr
hier

Das Projekt wurde vom Vefpu unterstützt.

Arbeitseinsatz im Heikendorfer Bürgerwald

Im Dezember berichteten wir bereits über das Projekt Bürgerwald in Heikendorf am Haffkamper Weg unter Beteiligung des Vefpu. Die etwa 5 Hektar große Fläche wird dabei gemäß eines Renaturierungsplans aufgeforstet und ökologisch aufgewertet. Am 9. April haben wir als Vefpu unter der Leitung der Projektleiter Jörg und Markus einen weiteren Arbeitseinsatz zur Aufstellung von Greifvogelansitzen und dem Aufbau eines Insektenhotels durchgeführt, Anlass über das gesamte Vorhaben und den Fortschritt des Projektes zu berichten: Insgesamt ist das Projekt auf einem sehr guten Weg. Die Drainagefunktion ist beseitigt worden und die vorhandenen Senken sind als Wasserbiotop ausgestaltet worden. Die Senke ist bereits mit reichlich Wasser gefüllt und die Fläche ist mit verschiedenen Baumarten aufgeforstet worden. Dabei sind vor allem Stileiche, Rotbuche, Roteiche, Wildkirsche, Robinie und Spitzahorn zum Einsatz gekommen. Die Randbereiche sind mit den typischen Waldrandsträuchern bepflanzt worden, z. B Pfaffenhütchen oder Schwarzdorn. So wird eine natürliche Waldrandstruktur aufgebaut. Diese bietet im gewachsenen Zustand Sichtschutz für die Waldbewohner und strukturreichen Lebensraum für eine Vielzahl an Lebewesen. In der Zukunft wird die Windschutzfunktion mit zunehmender Wuchshöhe für den Wald immer wichtiger werden. So wird der Wind durch den ansteigenden Waldrand quasi über den Wald hinweggeleitet und bei Starkwindereignissen werden so Sturmschäden in der Regel verhindert zumindest minimiert. Für eine erfolgreiche Aufforstung müssen einige begleitende Maßnahmen ergriffen werden:
Junge Pflanzen werden von Mäusen häufig an den Wurzeln angeknabbert. In den ersten Jahren vergrasen die Flächen und bieten ein für Mäuse tolles Biotop. Bei erheblicher Mäusepopulation kann das zum Totalausfall der Aufforstung führen. Hierfür wurde früher viel Mäusegift in die Fläche verbracht. Besser ist es den Eulen und Greifvögeln Ansitzmöglichkeiten zu geben, um so die Mäusepopulation im Rahmen zu halten.

Projektleiter Jörg dazu:“ Wir haben die Greifvogelansitze gleichmäßig über die Fläche verteilt. In der Regel ist das ausreichend, um die Mäuse Population im Griff zu behalten. So hilft sich die Natur selbst und wir tragen kein Gift in das Ökosystem.“

Rehe ernähren sich von den Knospen und Trieben der jungen Pflanzenteile. Solange die Rehe die Leittriebe der jungen Pflanzen erreichen können, müssen diese geschützt werden. Um das zu verhindern, ist die Fläche richtigerweise eingezäunt. In 5 bis 10 Jahren wird der Zaun wieder abgebaut. Dann ist der Schutz vor Rehwild nicht mehr notwendig. Für junge Pflanzen mit noch flachen Wurzeln wird in den ersten Jahren die Wasserversorgung entscheidend sein. Projektleiter Markus dazu:“ Gerade der Sommer mit den in den letzten Jahren geringen Niederschlägen könnte kritisch für die Aufforstung werden. Besonders die höheren Lagen sind dabei von Trockenheit gefährdet. Ich werde das im Sommer genau beobachten. In den ersten Jahren kann eine Bewässerung erforderlich sein.“
Der Vefpu bedankt sich bei den 13 Teilnehmern für den gelungenen Arbeitseinsatz. Der erste Vorsitzende lobte in diesem Zusammenhang das Engagement der Beteiligten und die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Heikendorf. Zufällig war der Bürgermeister beim Arbeitseinsatz dabei und konnte so den Dank stellvertretend für die Gemeinde in Empfang nehmen und natürlich selbst tatkräftig unterstützen.

Der Bürgermeister stellt das Insektenhotel mit den beiden Projektleitern auf.

Tade dazu: „Das hat Spaß gemacht an einem durchweg gelungenen Projekt mitzuwirken. Den Dank leite ich gerne weiter und möchte diesen an den VEFPU für dessen tolle Mitarbeit und die vielen Arbeitseinsätze erwidern. Jetzt habe ich auch gelernt, dass man ein Insektenhotel vor Spechten schützen muss.“

Die Projektleiter Markus und Jörg sind hochzufrieden mit dem Arbeisteinsatz

Neue Benjeshecke im Stückenberg

Oft tuen wir gutes und vergessen darüber zu reden. Dem wollen wir mit diesem Artikel Abhilfe leisten. Unser Vereinsmitglied Tim hat in Eigeninitiative ein vom Vefpu unterstütztes Projekt gestartet. Tim stellte sich die Frage, wie kleine öffentliche Rasenflächen ökologisch aufgewertet werden können ohne mit dem Recht in Konflikt zu geraten? In Heikendorf gibt es viele dieser Rasenflächen, die regelmäßig gemäht werden und so keinen großen ökologischen Nutzen entwickeln können. Die Verantwortung für die Pflege liegt bei der Gemeinde. Sie kommt dieser nach, indem aus Gemeindesicht effizient Rasen regelmäßig gemäht wird. Eine vielfältige Flora und Fauna kann sich so nicht entwickeln. Die Gemeinde möchte verständlicher Weise Kosten sparen, die mit einer ökologisch aufgewerteten Fläche und Pflege entstehen können. Vermeintlich stehen hier Kosten und Ökologie im Widerspruch. Tim hat das Problem pragmatisch gelöst indem er eine vertragliche Regelung mit der Gemeinde getroffen hat. Er übernimmt dabei alle Pflegearbeiten für die Fläche und kann so die Fläche nach ökologischen Gesichtspunkten gestalten. Eine win-win Situation für alle Beteiligten.

Tim mit Helfern beim Aufbau der Benjeshecke

Im letzten Jahr hat Tim begonnen die Fläche neu zu gestalten. Er hat dazu Vogelkästen und Fledermauskisten aufgehängt sowie diverse Kräuter ausgesät. Im Zentrum der Fläche steht ein Insektenhotel. Im Februar wurde die Fläche nun mit einer Benjeshecke versehen. Dazu wurde der Baumschnitt aus Weiden und anderen Gehölzen verwendet. Die so entstandene Totholzhecke wird nun für Vögel und Insekten Struktur geben und die Fläche insgesamt aufwerten.Mehr zu Benjeshecken findest du hier
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/25136.html

Der Vefpu in der Grundschule Laboe

Die Laboer Grundschule macht sich fit für die Zukunft. Dazu ist geplant das Thema ‚Natur kennen lernen und Natur schützen‘ noch stärker in den Unterricht zu integrieren. Auf der Suche nach einem Partner zum Themenkomplex wurde die Rektorin Claudia Telli auf den Vefpu aufmerksam. Schnell wurde sich über Inhalte und Formen der Zusammenarbeit unterhalten und ein erster Plan wurde geschmiedet. Unser Laboer Vereinsmitglied Jörg nahm sich der Sache an und vereinbarte mit der Klassenlehrerin Sonja Krieger zwei Schulstunden zu geben. Im Ergebnis ist bereits ein erstes Projekt gestartet. Der Vefpu hat Nistkästen aufgebaut, die mit einer Kamera versehen sind. So können die Vögel bei der Brut live aus dem Klassenzimmer beobachtet werden. Bei dem Besuch in der Grundschule stellten Jörg und Sven vom Vefpu das Projekt in 2 Klassen vor. Jörg war von dem Interesse und den Erzählungen der Kinder sehr angetan: „Viele Kinder hatten interessante Geschichten zu erzählen. Vom gefundenen Jungvogel, krankem Vogel und eigenen Bruthäusern im Garten. Das Interesse der Kinder begeistert mich. Ich freue mich schon auf den nächsten Besuch.“ Sven als Fussballtrainer einer F Jugend erfahren im Umgang mit Erstklässlern sieht es ähnlich: „Das bringt einfach Spaß.“ Die nächsten Aktionen sind in Planung. Das Brüten der Vögel wird durch Jörg weiter betreut, mal sehen welche Vögel in die Nistkästen einziehen. Des Weiteren wollen wir als Vefpu das Thema Flusskrebse an die Schule bringen. Dazu läuft bereits ein Projekt des Vefpu bei der die Schüler sicherlich mitwirken können.

Sven bereitet den Nistkasten mit Kamera vor.

Müllsammelaktion in Heikendorf

Wie in jedem Jahr hat die Gemeinde Heikendorf zum Müllsammeln am 11. März 2023 aufgerufen. Der Vefpu ist dieser Einladung wie in den letzten Jahren gerne gefolgt und so haben einige Mitglieder rund um die Heikendorfer Mühlenau Müll eingesammelt.
Es kamen 3 Säcke Müll zusammen, wieder weniger Müll als im letzten Jahr. Ralf stellt dazu fest: „Offensichtlich verhalten sich die Heikendorfer im Großen und Ganzen sehr umweltbewusst. das freut mich sehr. Allerdings findet sich im Spülsaum der Ostsee weiterhin sehr viel Plastikmüll, teils in bereits sehr verwittertem Zustand.“

Vefpu Mitglieder Ralf und Christine beim Müllsammeln in der Zuwegung zur Entenbrücke


Der Müll wurde im Betriebshof fachgerecht entsorgt und so konnte nach einer kurzen Dankesrede des Bürgermeisters bei einem Getränk und Erbsensuppe die gelungene Aktion ausklingen.

Jahreshauptversammlung 2023 Heikendorfer Sportheim

Die Vefpu Jahreshauptversammlung wurde wie in alten Zeiten ohne Videokonferenz im Heikendorfer Sportheim am 24. Februar durchgeführt.
Mit ungfähr 20 Teilnehmern war der Zuspruch der Vereinsmitglieder groß und es konnte sich neben den Pflichtthemen auch über inhaltliche Themen ausgetauscht werden.
Der Vorstand wurde entlastet und Oliver Sacht führte die Vorstandswahlen durch mit einem wenig spektakulären Ergebenis. Der komplette Vorstand um den 1. Vorsitzenden Lars Wode trat erneut an und wurde einstimmig wieder gewählt. Der Vorstand nahm die Wahl dankend an: “ Wir werden weiterhin im Team den Verein führen und dabei wie gewohnt Vereinsmitglieder in die Vorstandsarbeit einbinden“, so der neue erste Vorsitzende. Details zur Sitzung sind in beiliegendem Protokoll.

Zwischenstand Projekt Flusskrebse

Das Flusskrebsprojekt ist das jüngste unserer Vefpu Projekte. Es sollen dabei die Gewässer der Region auf etwaige Flusskrebsbestände untersucht werden, um auf Basis dieser Erkenntnisse ggf. Maßnahmen abzuleiten. Im  Spätsommer 2022 gestartet ist bereits einiges im Projektteam um Jörg, Kai und Lars passiert. In der letzten Projektsitzung wurde nun die Planung für das laufende Jahr beschlossen, Anlass einen Rückblick und Ausblick zum Projekt zu geben.
Im letzten Jahr haben wir die notwendigen Genehmigungen für die Bestandsaufnahme der Flusskrebse für nahezu alle Gewässer der Region eingeholt. Die notwendigen Krebsreusen und zugehöriges Gerät wurden beschafft. Im  Oktober und November haben wir die ersten Reusen gesetzt und konnten für die Hohenfelder Au und die Hagener Au jeweils den Kamberkrebs und den europäischen Flusskrebs (siehe Titelfoto) nachweisen. Die Koexistenz der beiden Krebsarten ist ungewöhnlich, da der europäische Flusskrebs durch die vom Kamberkrebs eingeführte Krebspest in der Regel ausstirbt.

Die auf dem Bild gefangenen Kamberkrebse müssen per Gesetz dem Gewässer entnommen werden. Auch bei Populationsuntersuchungen müssen diese zwingend entnommen werden. Europäische Flusskrebse hingegen werden vermessen und schonend zurückgesetzt.

Andere Gewässer wurden zunächst nur begangen, um einen ersten Eindruck zur Eignung der Gewässer für Flusskrebspopulationen zu gewinnen. Insbesondere ist hier die Heikendorfer Mühlenau zu nennen. Sie scheint für den europäischen Flusskrebs gut geeignet zu sein, auf Grund ihrer zu anderen Gewässern isolierten Lage ist sie wahrscheinlich bisher nicht besiedelt. In den Wintermonaten sind die Flusskrebse wenig aktiv und damit schwer zu fangen, so dass die Projektarbeit am Gewässer derzeit ruht. Mit der Erwärmung der Gewässer frühestens ab Mai kann eine Befischung sinnvoll fortgeführt werden.

Auf dem Bild ist eine ausgelegte Krebsreuse für die Populationsüberwachung zu sehen. Die Reusen werden zur Dämmerung ausgelegt und sind mit Fischködern bestückt. Am nächsten Morgen werden die Reusen eingeholt und der Fang dokumentiert. Die Reusen des VEFPU sind stets mit Telefonnummer und dem Vereinslogo gekennzeichnet.

Für das laufende Jahr sind zunächst im April weitere Gewässerbegehungen geplant, vor allem das Fernausystem wird untersucht.Im Mai sollen dann die Populationen durch Reusenbefischung je Gewässer nachgewiesen werden. Die Heikendorfer Mühlenau zusammen mit dem Dammteich wird dabei intensiv mit Reusen befischt werden. Hier vermuten wir einen Nullbestand. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, wird eine Wiederansiedlung des europäischen Flusskrebses initiiert werden. Projektleiter Jörg ist von der Wichtigkeit der Bestandsaufnahme vor jeglicher Wiederansiedlung überzeugt: „ Wir haben extra weitere Reusen eingekauft, um durch intensive Befischung sicher zu gehen, dass keine Flusskrebse in den Gewässern der Heikendorfer Mühlenau sind. Wir wollen auf keinen Fall einen Besatz in einem Gewässer mit bereits vorhandener Population des europäischen Flusskrebses oder anderer Flusskrebsarten durchführen.“