Zum achten Mal in Folge wurden die Laichplätze der Meerforellen in den Gewässern der Region Probstei aufgenommen. dabei wurden natürlich nur die Meerforellen führenden Gewässer untersucht. Dieses sind die Kibitzbek, die Heikendorfer Mühlenau, die Hagener Au und die Hohenfelder Au. Die diesjährigen Daten werden derzeit digitalisiert und im Gesamtkontext der 8 Aufnahmejahre interpretiert. Einige Erkenntnisse der diesjährigen Aufnahme sind hier kurz dargestellt.
Zunächst geht der Dank an das Team: Lars, Jörg, Ralf und Ralph haben wie jedes Jahr viele Stunden an den Bächen verbracht und dabei die Laichaktivitäten der Meerforellen von November bis Januar beobachtet, die Laichplätze dokumentiert und ausgewertet.

Das Jahr 2024 war insgesamt ein regenreiches Jahr. So führten reichlich Niederschläge in September und Oktober zu hohen Wasserständen in den Bächen der Region, was sich bis in den Februar fortsetzte. Wenig Frost und während der Laichzeit keine zugefrorenen Gewässer stellten ideale Aufstiegsbedingungen dar. Zusätzlich waren alle Mündungen über die gesamte Laichzeit passierbar, insbesondere die Hohenfelder Au und die Hagener Au sind hier zu nennen. In vergangenen Jahren war das für diese Gewässer nicht immer der Fall.
Die ersten Laichplätze wurden in allen Bächen Anfang November gesichtet. Das Laichgeschäft intensivierte sich dann deutlich früher als in den letzten Jahren. Der Höhepunkt war bereits Mitte Dezember erreicht und flachte dann deutlich ab, so dass im Januar kaum noch Fische in den Bächen zu beobachten waren.
Ebenso wurde übergreifend eine zunehmende Versandung von ehemaligen Laichgebieten beobachtet. Dieses ist jedoch eine rein subjektive Beobachtung, es wurden dazu keine Daten erhoben und es bestehen keine objektiven Vergleichswerte. Fischottersichtungen bzw. Nachweise in Form von Kot und toten Forellen wurden im Gegensatz zu den Vorjahren keine beobachtet. Zu den einzelnen Gewässern:
Für die Hagener Au wurden 20 Laichplätze dokumentiert. Wie häufiger gibt es in der Hagern Au bei hohen Wasserständen Sichtprobleme bei der Kartierung, so dass tendenziell zu wenig Laichplätze dokumentiert werden. Bemerkenswert sind die 6 Laichplätze im Zulauf von Brodersdorf. Bei hohen Wasserständen im Hauptbach werden hier die kiesigen Stellen von den Meerforellen als Laichplätze wie in vergleichbaren Jahren gut angenommen. Im Hauptbach sind große Teile versandet und das Pflanzenwachstum im Bach hat sichtbar zugenommen. Die kiesigen Bereiche unterhalb des Lutterbeker Wehres sind alle belaicht, das Potenzial wird also voll ausgeschöpft.
Die Hohenfelder Au hat den deutlich größten Meerforellenbestand der Region, dokumentiert durch 120 Laichplätze mit einer Fläche von 394 m². Freude bereitet in diesem Jahr die Fischtreppe in Hohenfelde. Wie selten zuvor war sie für Forellen fast die ganze Laichzeit über passierbar, der Wasserstand wurde in diesem Jahr deutlich besser reguliert. Gleichzeitig wurde der Teichabfluss etwas freigeschaufelt. Entsprechend sind die Abschnitte oberhalb des Hohenfelder Teiches bis hinauf nach Köhn belaicht worden. Im obersten Abschnitt HO4 wuren 33! Laichplätze aufgenommen. Es wurden in diesem Jahr erstaunlich wenige Meerforellenkadaver entdeckt, auch keine Reste einer Fischottermahlzeit. Ebenso ungewöhnlich wenige kelts wurden im Januar im Bach gesichtet. Gerade in de Hohenfelder Au mit tiefen Kolken halten sich im Januar meist noch große Kelts zum Healing auf.

In der Heikendorfer Au wurden mit 21 Laichplätzen und einer Laichfläche von 25 m² etwas weniger Laichplätze als in den vorherigen Aufnahmen dokumentiert. Die Zwischenkartierung vom 24. Dezember und die Schlusskartierung vom25. Januar weisen dabei geringe Unterschiede auf, hier war das Laichgeschehen offensichtlich bereits Weihnachten vorbei. Durch die veränderte Bachlaufstruktur im Bereich des „Dreiecks“ wurde hier im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Fläche belaicht. Im unteren Bereich hat die Versandung stark zugenommen, so dass insgesamt die kiesigen, belaichbaren Flächen abgenommen haben.
Ebenfalls in der Kibitzbek war das Laichgeschehen zu Weihnachten vorbei. Mit 15 Laichplätzen und wenig Fischbeobachtungen war es für die Kibitzbek erneut ein eher schwaches Laichaufkommen. Besonders der stark versandete untere Bereich hat mit 5 Laichplätzen gegenüber 13 Laichplätzen in einigen Vorjahren an Potenzial verloren. die Bewertung für die Kibitzbek fällt wie immer schwer, da die Aufnahme im Kontext der Schwentinepopulation gesehen werden muss. Diese wird allerdings nicht aufgenommen, da schlicht zu groß. Allerdings waren die Laichbedingungen mit Niederschlag und Wasserstand in diesem Jahr optimal, so dass die geringen Ergebnisse damit nicht zu erklären sind.