Das Flusskrebsprojekt ist das jüngste unserer Vefpu Projekte. Es sollen dabei die Gewässer der Region auf etwaige Flusskrebsbestände untersucht werden, um auf Basis dieser Erkenntnisse ggf. Maßnahmen abzuleiten. Im Spätsommer 2022 gestartet ist bereits einiges im Projektteam um Jörg, Kai und Lars passiert. In der letzten Projektsitzung wurde nun die Planung für das laufende Jahr beschlossen, Anlass einen Rückblick und Ausblick zum Projekt zu geben.
Im letzten Jahr haben wir die notwendigen Genehmigungen für die Bestandsaufnahme der Flusskrebse für nahezu alle Gewässer der Region eingeholt. Die notwendigen Krebsreusen und zugehöriges Gerät wurden beschafft. Im Oktober und November haben wir die ersten Reusen gesetzt und konnten für die Hohenfelder Au und die Hagener Au jeweils den Kamberkrebs und den europäischen Flusskrebs (siehe Titelfoto) nachweisen. Die Koexistenz der beiden Krebsarten ist ungewöhnlich, da der europäische Flusskrebs durch die vom Kamberkrebs eingeführte Krebspest in der Regel ausstirbt.
Andere Gewässer wurden zunächst nur begangen, um einen ersten Eindruck zur Eignung der Gewässer für Flusskrebspopulationen zu gewinnen. Insbesondere ist hier die Heikendorfer Mühlenau zu nennen. Sie scheint für den europäischen Flusskrebs gut geeignet zu sein, auf Grund ihrer zu anderen Gewässern isolierten Lage ist sie wahrscheinlich bisher nicht besiedelt. In den Wintermonaten sind die Flusskrebse wenig aktiv und damit schwer zu fangen, so dass die Projektarbeit am Gewässer derzeit ruht. Mit der Erwärmung der Gewässer frühestens ab Mai kann eine Befischung sinnvoll fortgeführt werden.
Für das laufende Jahr sind zunächst im April weitere Gewässerbegehungen geplant, vor allem das Fernausystem wird untersucht.Im Mai sollen dann die Populationen durch Reusenbefischung je Gewässer nachgewiesen werden. Die Heikendorfer Mühlenau zusammen mit dem Dammteich wird dabei intensiv mit Reusen befischt werden. Hier vermuten wir einen Nullbestand. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, wird eine Wiederansiedlung des europäischen Flusskrebses initiiert werden. Projektleiter Jörg ist von der Wichtigkeit der Bestandsaufnahme vor jeglicher Wiederansiedlung überzeugt: „ Wir haben extra weitere Reusen eingekauft, um durch intensive Befischung sicher zu gehen, dass keine Flusskrebse in den Gewässern der Heikendorfer Mühlenau sind. Wir wollen auf keinen Fall einen Besatz in einem Gewässer mit bereits vorhandener Population des europäischen Flusskrebses oder anderer Flusskrebsarten durchführen.“