Umweltpreis für den VEFPU

Die Kieler Stadtwerke haben auch in 2019 einen Wettbewerb für den Umweltpreis gestartet. Der Hauptwettbewerb wurde als Publikumsabstimmung organisiert und endete am 14. November. Am 27. November wurden die Ergebnisse und Preise im Casino der Stadtwerke verliehen. Es wurden dabei zusätzlich zu den Publikumspreisen mehrere Jurypreise und Impulsförderungen verliehen.
Zum Ergebnis: Der VEFPU als Naturschutzverein ist in der Kategorie ‚Umwelt und Naturschutz‘ angetreten und hat das Publikum in dieser Kategorie vollends überzeugt und das Finale als einziger Teilnehmer der Kategorie Umwelt und Naturschutz erreicht. Im Finale des Publikum Votings haben sich dann die Sozialen Projekte durchgesetzt. Der VEFPU erhielt als Anerkennung der Jury eine Impulsförderung in Höhe von 250 Euro.
Der erste Vorsitzende Lars Wode zu diesem Erfolg: „ Als junger Verein haben wir uns erstmalig dem Wettbewerb gestellt und sind sehr stolz auf die positive Resonanz. Die öffentliche Aufmerksamkeit motiviert uns für die anstehenden Aufgaben an der Heikendorfer Mühlenau. Insgeheim hatten wir uns allerdings etwas mehr erhofft, vor allem da der Wettkampftitel ‚Umweltpreis‘ lautete. Ein besonderer Dank geht an Markus Meller unseren Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit, der die Idee der Teilnahme hatte und an alle, die uns unterstützt und mit gefiebert haben.“
Markus Meller zeigte sich ebenfalls erfreut: „Vielleicht sollte der Wettbewerb in Soziales und Umwelt umbenannt werden. So konnten einige Mitglieder die Juryentscheidung für ausschließlich Soziale Projekte nicht nachvollziehen und sind etwas enttäuscht. Es ist trotzdem beeindruckend welch vielfältige Initiativen vor allem im sozialen Bereich durch ehrenamtliche Tätigkeit initiiert werden. Der Dank gilt insbesondere den vielen Menschen, die für den VEFPU gestimmt haben.“

Die Meerforellensaison hat begonnen

Das Projekt Meerforelle kartiert die Laichplätze der Meerforelle in den Gewässern der Region Probstei jedes Jahr aufs Neue, um vor allem die Populationsentwicklung je Gewässer im Jahresvergleich zu erfassen. Mit Beginn der Laichzeit der Meerforellen wird das Projekt wieder sehr aktiv. Im Gegensatz zum letzten Jahr hat es in 2019 früher im Jahr und mehr geregnet, so dass die Bäche durchweg einen höheren Wasserstand als im Vorjahr haben. Entsprechend sind die Forellen früher in die Bäche aufgestiegen und haben die Hochwassersituationen bereits ordentlich zum Laichen genutzt. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Fließgewässern. Diese werden sicherlich zum Ende der Laichplatzkartierung sichtbar in der Dokumentation der Kartierung. Folgende Erkenntnisse/ Eindrücke haben wir bisher gesammelt:

  • Mit Start der Begehungen am 2. November wurde in den Meerforellen führenden Bächen Hagener Au, Heikendorfer Mühlenau, Hohenfelder Au erste Laichkuhlen und Meerforellen gesichtet.
  • In der Kiebitzbek wurden erst am 17. November die ersten Laichkuhlen gesichtet, allerdings wurde sie Anfang November nur selektiv begangen.
  • Die Mündungsbereiche aller Bäche waren in diesem Jahr permanent frei und damit zugänglich für die Meerforellen (keine Sand oder Hochwasser verursachten Verstopfungen wie im letzten Jahr)
  • Aktuell ist die Laichaktivität in allen Bächen sehr hoch, vor allem in den kleineren Bächen scheint dieses mit den kurzfristigen Hochwasserereignissen zu korrelieren.
  • Die Eindrücke an den untersuchten Gewässern werden durch Begehungen an anderen Schleswig-holsteinischen Meerforellen Bächen bestätigt

 Wer also Meerforellen beobachten möchte, sollte dieses zeitnah tun, anbei ein kleines VEFPU Video von Norman mit Unterwasseraufnahmen von laichenden Meerforellen in einem Probsteier Gewässer.

Exkursion an die Kronsbek

Am 16. November hat das VEFPU Projekt ‚Meerforellen Laichplatzkartierung‘ eine sehr gelungene Exkursion an die Kronsbek durchgeführt.
Unser VEFPU Mitglied Lasse hat die Exkursion zusammen mit Jörg organisiert. Beide sind Kenner der Kronsbek, auch Aschau genannt. Die Kronsbek wurde in 2017 an einem etwa 500 Meter langen Abschnitt durch das MELUF in Zusammenarbeit mit dem Wasser und Bodenverband Aschau renaturiert.

Der 2017 renaturierte Abschnitt der Kronsbek hat sich von einem ursprünglich schnurgeraden Verlauf bereits deutlich erkennbar zu einem leicht mäandrierenden Verlauf verbessert


Ziel der VEFPU Exkursion war es, die umgesetzte Renaturierungsmaßnahme zu besichtigen und dabei Erkenntnisse für die an der Heikendorfer Mühlenau anstehende Umsetzung des Maßnahmenplans zu gewinnen. Folgende Maßnahmen wurden an der Kronsbek umgesetzt:

Einbringung von Findlingen und Holzverbauungen zur Veränderung der Strömungsstruktur.
In die Kronsbek wurden Findlinge, Holzstämme und Wurzelstubben in das Gewässer fest eingebracht. Dadurch sind deutlich sichtbare Strömungsveränderungen mit Strömungsschatten, Verengungen und Beschleunigungen entstanden. Beeindruckend ist dabei wie  schnell sich die Tiefenvarianz positiv entwickelt hat. Ebenfalls ist bereits deutlich eine Laufveränderung durch die pendelnde Strömung zu sehen.

Einbringung von Kies zur Verbesserung der Sohlstruktur.
Dabei sind an einigen Stellen Kiesdepots jeweils an den Gewässerrand eingebracht worden. Diese sind ursächlich für die Entstehung von Kolk- Furt- Folgen mit hochwertigen Lebensräumen für die Bachbewohner. Auch diese Maßnahme zeigt also sehr schnell Wirkung. Wir konnten dieses ganz deutlich anhand der vielen Meerforellen  und der frisch geschlagenen Laichkuhlen im renaturierten Abschnitt beobachten. Im Gegensatz dazu stehen die nicht verbesserten Gewässerabschnitte mit Vorflutercharakter. In diesen halten sich kaum Meerforellen auf, erfolgreich laichen können sie dort nicht.

Abflachung des durch Ausbaggerungen entstandene V Profils nebst Pflanzung von Erlen zur Verbessserung der Beschattung und Uferstruktur.
Durch die flacher ansteigende Böschung hat der Bach ausreichend Raum zur Laufveränderung, welche wie bereits oben erwähnt deutlich sichtbar ist. Die Baumpflanzung ist klar erkennbar, allerdings wird die Maßnahme erst mittelfristig Wirkung zeigen. Die Bäume benötigen schlicht noch mehr Zeit zum Wachsen. Dann werden sie die Uferstruktur prägen. 

Die Kronsbek fließt durch einen naturnahen Mischwald und kann sich dort ungehindert entwickeln.

Oberhalb des renaturierten Bereiches befand sich die Kronsbek schon vorher in einem tollen naturnahen Zustand, sie fließt durch Mischwald und kann sich frei entwickeln. Hier wurden richtigerweise auch keine Maßnahmen umgesetzt, da schlicht nicht notwendig. Auch hier sind Laichgebiete der Meerforelle. Im weiteren Verlauf in Richtung Quelle verliert sie ihren naturnahen Zustand wieder und fungiert als Vorfluter. Hier liegen noch große Verbesserungspotenziale. 

Insgesamt haben wir einen hochinteressanten und informativen Vormittag verlebt, eine tolle Exkursion!
Der Dank gilt Lasse und Jörg für die Führung. Es ist immer wieder beeindruckend, welch schöne Bäche wir in unserer Region haben.

Lasse und Jörg im begradigten Bereich der Kronsbek. Hier ist Potenzial für weitere Gewässerstrukturverbesserungen.

Erste Messungen der Wasserqualität an der Heikendorfer Mühlenau

Nachdem wir bereits vor einiger Zeit  den ersten Wassermesskoffer erstanden haben und uns mit Inhalt und Vorgehen vertraut gemacht haben, sind die ersten VEFPU Messungen an der Heikendorfer Mühlenau durchgeführt worden. Frank Gesche koordiniert dabei die Messungen, die an mehreren Gewässern der Probstei durchgeführt werden. Ziel dabei ist es nach einheitlichen Verfahren ausgewählte Qualitätsparameter regelmäßig zu messen. Damit soll zum einen die Wasserqualität der Gewässer vergleichbar werden, zum anderen sollen Maßnahmen zur Verbesserung dieser identifiziert werden.
Weitere Informationen zum Wassermesskonzept finden sich hier:

Frank misst an der Entenbrücke einen PH Wert von 7,5

Frank meint zur Durchführung der Wassermessungen: „Nach einer Einweisung und ein wenig Übung im Umgang mit den Messgeräten erreicht man schnell konstante Werte. Das heisst mehrmalige Messungen zeigen geringe Abweichungen zueinander. Ich bin überzeugt, dass wir so wertvolle Informationen für den besseren Schutz unserer Gewässer sammeln, vor allem im jahreszeitlichen Verlauf ergeben sich neue Erkenntnisse.“
Jörg Hantelmann und Ralf Schulz sind ebenfalls überzeugt von der Wichtigkeit der Messungen. Jörg wird sich dabei vorrangig um die Hagener Au kümmern, Ralf zunächst um die Mittenbek.