Meerforellenlaichplatzkartierung startet im fünften Jahr in Folge

Mittlerweile ist es fast schon Routine: Das Projekt Laichplatzkartierung (LPK) traf sich zwecks finaler Vorbereitung der fünften Aufnahme. Start ist wie in den letzten Jahren der 1. November. Das Ende der LPK ist grob mit dem 31. Januar avisiert, hängt stark von den Wetter- und Aufstiegs Bedingungen in unseren Bächen ab.
Auf dem Bild aus dem Vorjahr ist fast das komplette Kernprojektteam zu sehen, von rechts nach links: Ralf, Fiete Jörg und Lars. Es fehlen Lasse und der zweite Ralf auf dem Bild.

Beobachter und Kartierer vor dem Wehr in Lutterbek, von links nach rechts: Ralf, Fiete, Jörg und Lars

Lasse freut sich schon auf die Exkursion an die Kronsbek, die er wie im letzten Jahr vorbereitet. „Es wird sehr interessant sein zu sehen, wie die Renaturierungsmaßnahmen an der Kronsbek auf das Laichverhalten der Meerforellen wirken. Ich bin gespannt, ob in den Kartierungen bereits Unterschiede zu nicht renaturierten Abschnitten sichtbar werden.“

Die Ergebnisse zu den letzten 4 Kartierungen liegen vor und sind in jeweiligen Jahresberichten zusammengefasst. Zu diesen Jahresberichten gelangst du über diesen link.

Insgesamt verfestigen sich über die Jahre einige Erkenntnisse und es lassen sich Handlungsempfehlungen ableiten. So sollen an dieser Stelle die 3 dringlichsten Punkte benannt werden:
1.) Mit dem Nachweis der Meerforellen in unseren Bächen muss der Schutz im Mündungsbereich entsprechend angepasst werden. So besteht für die Heikendorfer Mühlenau im Mündungsbereich kein Schutzbereich (Angelverbot) wie sonst bei Meerforellen führenden Gewässern üblich. Diese Schutzbereiche sollten zügig eingeführt werden.
2.) Über alle Laichplatzkartierungen hinweg wurde im Januar teils intensives Laichen dokumentiert. Die Schonzeiten in den Mündungsbereichen, die bisher bis zum 31. Dezember jeden Jahres terminiert sind, müssen deutlich erweitert werden. Für den Laichaufstieg reichte eine zeitliche Erweiterung der Mündungsschutzzone bis zum 1. Februar. Zum Schutz der Kelts (erschöpfte Absteiger) sollte der Schutzbereich vom 1. Dezember bis zum 1. März auf einen Radius von einem Kilometer vergrößert werden.
3.) Die Stauungen an der Hohenfelder Au führen durch unkontrolliertes Ablassen des Mühlenteichs zur Zerstörung von Laichplätzen und verhindern andererseits durch anhaltende Komplettstauungen den Aufstieg in die oberhalb des Teiches gelegenen Laichgebiete. Hier muss dringend eine fachliche Kontrolle und Durchführung etabliert werden, solange ein Umgehungsgerinne nicht erbaut ist.

Hier ein kurzes Video aus der letzten Kartierung. Es zeigt einen Rogner mit dem kleineren Milchner. Der Rogner schlägt die Laichkuhle.

Nach dieser fünften Laichplatzkartierung wird ein Abschlussbericht erstellt, der die bisher gesammelten Daten und Erkenntnisse zusammenfasst und klare Handlungsempfehlungen ausspricht.
Die Kartierungen werden dann durch die Projektgruppe fortgeführt, allerdings ggf. mit einem anderen Fokus.

Einwanderer in unseren Gewässern – nicht nur bei den Flusskrebsen: Die Asiatische Strandkrabbe

Bei einer Exkursion im Mündungsbereich der Hohenfelder Mühlenau mit Jürgen, dem 2. Vorsitzende des Vereins „Natur Erleben“ in Hohenfelde und Jörg vom VEFPU, wurde die eingewanderte asiatische Strandkrabbe gefunden.
Laut Hans Hillewaert, Meeresbiologie in Belgien, gelangte diese Krebsart wahrscheinlich schon um 1993 mit dem Ballastwasser oder der Außenhaut von Frachtern nach Europa. Die Krabbe breitet sich seither entlang der französischen, belgischen, niederländischen und auch deutschen Nordseeküste aus und ist dort mittlerweile etabliert. Jetzt scheint die asiatische Krabbe auch den Sprung in die Ostsee erfolgreich geschafft zu haben.
Immer häufiger gelingt es gebietsfremden Meerestieren sich auch an unseren Küsten heimisch zu fühlen. Das liegt an dem immer wärmer werdenden Wasser und den milden Wintern. Bekannte Beispiele sind die Rippenquallen und der Mondfisch.
Die Ostsee hat sich in den letzten 150 Jahren zu einem Hotspot der Arteninvasion entwickelt. So hat die Universität Rostock herausgefunden, dass etwa 100 gebietsfremde Arten in dieser Zeit eingeführt wurden. Die meisten der Exoten wurden durch die Schifffahrt eingeschleppt, beispielsweise im Ballastwasser der Fracht- und Containerschiffe. Die asiatische Strandkrabbe bringt gute Voraussetzungen mit, um sich an unseren Küsten rasant auszubreiten. Die Krabbenart ist ein aggressiver, räuberischer Allesfresser und muss daher nur wenig Konkurrenz fürchten. Zudem können die Weibchen viermal im Jahr bis zu 50.000 Eier produzieren.
Asiatische Strandkrabben haben einen fast quadratischen Panzer und pelzartige Borsten an der Basis ihrer Scheren. Am besten zu finden sind sie bei Niedrigwasser unter Steinen und anderen Hartsubstanzen im Spülsaum der Ostsee. Ob der Einwanderer Auswirkungen aus unser Ökosystem haben wird, wird sich erst in einigen Jahren zeigen.