Im Rahmen des Projektes Wassermessungen ist die Wasserqualität der Heikendorfer Mühlenau am 25. April 2020 intensiv untersucht worden. Dabei wurden die Parameter Sauerstoff, Nitrat, Phosphat und Temperatur an mehreren Stellen der Au gemessen.
Messtellen waren:
– der Abflussbereich des Dammteiches
– oberhalb des Dammteiches an der Ölsperre
– Zufluss Neuheikendorf
– Zufluss Schrevenborn
– Zusammenfluss oberhalb B502
Die Messungen zeigten zu einzelnen Parametern teils deutliche Unterschiede an den jeweiligen Messtellen. Insgesamt waren die Sauerstoffwerte in allen Messungen über 10 mg /l also in einem guten Bereich. Die Phosphat- und Nitratwerte waren meist über den vorgegebenen Grenzwerten der EU Rahmenrichtlinie, also in einem schlechten Bereich.
Die Phosphat- und Nitratwerte unterscheiden sich deutlich in den Messtellen ‚Zufluss Heuheikendorf‘ und ‚Zufluss Schrevenborn‘. Im Zufluss Schrevenborn sind die Phosphatwerte mit 0,042 mg/ l im zulässigen Bereich. Im Zufluss Neuheikendorf wurde mit 0,158 mg/ l ein sehr hoher Wert gemessen. Zulässig sind gemäß EU Wasserrahmenrichtlinie lediglich 0,07 mg/ l.
Für Nitrat zeigte sich ein umgekehrtes Bild. Im Zufluss Neuheikendorf wurde mit 6,0 mg/ l der Grenzwert von 11,3 mg/ l eingehalten. Im Zufluss Schrevenborn wurde dieser Grenzwert mit 44,4 mg/ l um fast das vierfache überschritten.
Die Ergebnisse der Messungen zueinander waren insgesamt konsistent. So lagen die Messwerte unterhalb der Zuflüsse im Zwischenbereich der oberhalb gemessenen Messergebnisse. Entsprechend lassen sich folgende grundsätzlichen Schlussfolgerungen ziehen:
- Im Zuflussbereich Schrevenborn ist der Stickstoffeintrag ursächlich für die insgesamt hohe Belastung der Mühlenau. Als Nitratquelle scheint nur der landwirtschaftliche Eintrag plausibel. Der Zufluss Neuheikendorf spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
- Im Zuflussbereich Neuheikendorf ist der Phosphateintrag ursächlich für die insgesamt hohe Phosphatbelastung der Mühlenau. Hier ist die Quelle nicht eindeutig zu benennen,, vermutlich liegt sie in der nahen Bebauung nebst entsprechender Einleitungen begründet. Der Zufluss Schrevenborn spielt als Phosphatquelle keine Rolle.
Mit den Messergebnissen zeigte sich Jörg Hantelmann zufrieden: „Die Ergebnisse zeigen deutlich eine Differenzierung der Nährstoffeinträge je Zufluss. Das kann die Grundlage für zielgerichtetes Handeln sein. Wir werden allerdings zunächst die Ergebnisse in weiteren Messreihen bestätigen müssen und dabei vor allem den jahreszeitlichen Verlauf im Blick haben. Darauf aufbauend werden wir dann die geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung des chemischen Zustands der Mühlenau identifizieren.“
Mehr zum Projekt Wassermessungen findet ihr hier