Auch in diesem Jahr hat der VEFPU eine Müllsammelaktion an der Heikendorfer Mühlenau durchgeführt. Auf Grund der aktuellen Coronakrise wurde auf das anschließende gesellige Beisammensein mit Erbsensuppe verzichtet. Zehn VEFPU Mitglieder trafen sich an der Entenbrücke, um dann gemeinsam flussaufwärts den Müll zu sammeln. Insgesamt wurde deutlich weniger Müll eingesammelt als in den Vorjahren. Offensichtlich hat sich das Müllverhalten der Heikendorfer stark verbessert.
So konnte der Schwerpunkt auf die Beseitigung von Zaunresten gelegt werden. Mit Kneifzangen bewaffnet konnte oberhalb des Dammteiches viel alter Zaun eingesammelt werden. Wie auf dem Bild zu sehen kam so doch noch ein ordentlicher Haufen Müll zusammen.
Der anhaltende Regen im Februar 2020 sorgt für einen hohen Pegelstand beim Dammteich, und es fließt viel Wasser in die Mühlenau. Im unteren Bereich sorgt das dagegendrückende Hochwasser der Ostsee für Überschwemmungen im Schilfbereich.
Am 25. Januar 2020 haben wir die Jahreshauptversammlung des VEFPU im Heikendorfer Sportverein durchgeführt. Besonders erfreulich war das zahlreiche Erscheinen der Mitglieder. Auch das von Markus Meller organisierte Grünkohlessen fand großen Anklang und wird sicherlich im nächsten Jahr wiederholt. Es wurde mehr als 2 Stunden lang berichtet, gewählt und diskutiert. So sind viele weitere Anregungen für die weitere Vereinsarbeit entstanden. Für alle Interessierten sei hier auf die jetzt monatlich stattfindenden Stammtische verwiesen, der nächste findet am 21 Februar um 20 Uhr ebenfalls im Sportheim statt. Alle Infos zur Jahreshauptversammlung sind dem Protokoll zu entnehmen. Auf dem Bild ist unser ‚jüngstes‘ Mitglied Tade zu sehen, umrahmt vom ersten Vorsitzenden zur Linken und Jörg, dem als aktivstes Mitglied in 2019 Ausgezeichneten zur Rechten.
Wilfried Stender vom Interessenkreis Schwentine Eisvögel (http://schwentine-eisvogel.info/) war im Dezember auf Einladung des VEFPU zu Besuch in Heikendorf.
2019 gab es seitens der Vereinsmitglieder bereits mehrere Sichtungen, sowohl am Dammteich als auch im Mündungsgebiet der Mühlenau, so dass die vorsichtige Annahme getroffen werden kann, dass dieser kleine fliegende Diamant in Heikendorf heimisch ist. Ob es sich bei den gesehenen Tieren, um Gäste (Jungvögel) der Schwentine, oder schon um hiesige Aufzuchten handelt ist nicht belegt. Die vor mehr als 20 Jahren angelegten Bruthöhlen erfüllen nicht mehr ihren Zweck.
Als eine Fördermaßnahme ist nunmehr der erneute Bau von Nisthilfen vorgesehen und Wilfried Stender hat bei der Begehung sein umfangreiches Wissen an Jörg und Sven weitergegeben. Laut dem Experten eignen sich einige Bereiche mehr und andere weniger für die Platzierung der Brutmöglichkeiten. Neben den technischen Bauanforderungen für eine wahrscheinliche Benutzung, müssen auch Wasser Pegelstände, das ausschließen vor Fremdbelegung oder Schutzvorrichtungen vor Mader, Ratten und Katzen bedacht werden.
Die Kieler Stadtwerke haben auch in 2019 einen Wettbewerb für den Umweltpreis gestartet. Der Hauptwettbewerb wurde als Publikumsabstimmung organisiert und endete am 14. November. Am 27. November wurden die Ergebnisse und Preise im Casino der Stadtwerke verliehen. Es wurden dabei zusätzlich zu den Publikumspreisen mehrere Jurypreise und Impulsförderungen verliehen. Zum Ergebnis: Der VEFPU als Naturschutzverein ist in der Kategorie ‚Umwelt und Naturschutz‘ angetreten und hat das Publikum in dieser Kategorie vollends überzeugt und das Finale als einziger Teilnehmer der Kategorie Umwelt und Naturschutz erreicht. Im Finale des Publikum Votings haben sich dann die Sozialen Projekte durchgesetzt. Der VEFPU erhielt als Anerkennung der Jury eine Impulsförderung in Höhe von 250 Euro. Der erste Vorsitzende Lars Wode zu diesem Erfolg: „ Als junger Verein haben wir uns erstmalig dem Wettbewerb gestellt und sind sehr stolz auf die positive Resonanz. Die öffentliche Aufmerksamkeit motiviert uns für die anstehenden Aufgaben an der Heikendorfer Mühlenau. Insgeheim hatten wir uns allerdings etwas mehr erhofft, vor allem da der Wettkampftitel ‚Umweltpreis‘ lautete. Ein besonderer Dank geht an Markus Meller unseren Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit, der die Idee der Teilnahme hatte und an alle, die uns unterstützt und mit gefiebert haben.“ Markus Meller zeigte sich ebenfalls erfreut: „Vielleicht sollte der Wettbewerb in Soziales und Umwelt umbenannt werden. So konnten einige Mitglieder die Juryentscheidung für ausschließlich Soziale Projekte nicht nachvollziehen und sind etwas enttäuscht. Es ist trotzdem beeindruckend welch vielfältige Initiativen vor allem im sozialen Bereich durch ehrenamtliche Tätigkeit initiiert werden. Der Dank gilt insbesondere den vielen Menschen, die für den VEFPU gestimmt haben.“
Das Projekt Meerforelle kartiert die Laichplätze der Meerforelle in den Gewässern der Region Probstei jedes Jahr aufs Neue, um vor allem die Populationsentwicklung je Gewässer im Jahresvergleich zu erfassen. Mit Beginn der Laichzeit der Meerforellen wird das Projekt wieder sehr aktiv. Im Gegensatz zum letzten Jahr hat es in 2019 früher im Jahr und mehr geregnet, so dass die Bäche durchweg einen höheren Wasserstand als im Vorjahr haben. Entsprechend sind die Forellen früher in die Bäche aufgestiegen und haben die Hochwassersituationen bereits ordentlich zum Laichen genutzt. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Fließgewässern. Diese werden sicherlich zum Ende der Laichplatzkartierung sichtbar in der Dokumentation der Kartierung. Folgende Erkenntnisse/ Eindrücke haben wir bisher gesammelt:
Mit Start der Begehungen am 2. November wurde in den Meerforellen führenden Bächen Hagener Au, Heikendorfer Mühlenau, Hohenfelder Au erste Laichkuhlen und Meerforellen gesichtet.
In der Kiebitzbek wurden erst am 17. November die ersten Laichkuhlen gesichtet, allerdings wurde sie Anfang November nur selektiv begangen.
Die Mündungsbereiche aller Bäche waren in diesem Jahr permanent frei und damit zugänglich für die Meerforellen (keine Sand oder Hochwasser verursachten Verstopfungen wie im letzten Jahr)
Aktuell ist die Laichaktivität in allen Bächen sehr hoch, vor allem in den kleineren Bächen scheint dieses mit den kurzfristigen Hochwasserereignissen zu korrelieren.
Die Eindrücke an den untersuchten Gewässern werden durch Begehungen an anderen Schleswig-holsteinischen Meerforellen Bächen bestätigt
Wer also Meerforellen beobachten möchte, sollte dieses zeitnah tun, anbei ein kleines VEFPU Video von Norman mit Unterwasseraufnahmen von laichenden Meerforellen in einem Probsteier Gewässer.
Nachdem wir bereits vor einiger Zeit den ersten Wassermesskoffer erstanden haben und uns mit Inhalt und Vorgehen vertraut gemacht haben, sind die ersten VEFPU Messungen an der Heikendorfer Mühlenau durchgeführt worden. Frank Gesche koordiniert dabei die Messungen, die an mehreren Gewässern der Probstei durchgeführt werden. Ziel dabei ist es nach einheitlichen Verfahren ausgewählte Qualitätsparameter regelmäßig zu messen. Damit soll zum einen die Wasserqualität der Gewässer vergleichbar werden, zum anderen sollen Maßnahmen zur Verbesserung dieser identifiziert werden. Weitere Informationen zum Wassermesskonzept finden sich hier:
Frank meint zur Durchführung der Wassermessungen: „Nach einer Einweisung und ein wenig Übung im Umgang mit den Messgeräten erreicht man schnell konstante Werte. Das heisst mehrmalige Messungen zeigen geringe Abweichungen zueinander. Ich bin überzeugt, dass wir so wertvolle Informationen für den besseren Schutz unserer Gewässer sammeln, vor allem im jahreszeitlichen Verlauf ergeben sich neue Erkenntnisse.“ Jörg Hantelmann und Ralf Schulz sind ebenfalls überzeugt von der Wichtigkeit der Messungen. Jörg wird sich dabei vorrangig um die Hagener Au kümmern, Ralf zunächst um die Mittenbek.
Wie geplant hat der VEFPU eine Exkursion an die Curau am 12. Oktober durchgeführt. Die Curau mündet in die Schwartau und wird vom Angelverein ASV Pose betreut. Die Betreuung der Curau durch die Angler dient hier der Verbesserung der Gewässerstruktur, besondere Zielsetzung dabei ist die Wiederansiedlung der Meerforelle. Geangelt wird in der Curau nicht, ein schönes Beispiel für den aktiven Naturschutz durch Angelvereine. Das Projekt zur Wiederansiedlung der Meerforelle an der Curau wird von Danny Stau geleitet. Dieses überaus interessante Vorhaben war auch der Anlass für diese Exkursion, die von Danny sehr gut vorbereitet wurde. Als erstes wurde die Brutanlage vorgeführt. Danny brütet in seiner Garage ca. 40.000 Meerforelleneier jährlich aus. Alle geschlüpften Meerforellen werden in die Curau und Schwartau an geeigneten Stellen eingesetzt. Danny hofft damit einen sich selbst reproduzierenden Meerforellenbestand in der Curau zu etablieren. Die Schlupfquote der Anlage ist mit ca. 95 Prozent optimal und spricht für die Qualität und Professionalität der Brutanlage. Nach der Brutanalage wurden die Gewässer an 2 Stellen begangen. Im Jahre 2009 wurde die Durchgängigkeit der Schwartau an der Mühle durch den WBV Ostholstein mittels eines Umgehungsgerinnes (neuer Bachlauf) wieder hergestellt. Dadurch wurden die Gebiete der Curau sowohl flussauf- als auch flussabwärts wieder passierbar und das Projekt zur Wiederansiedlung der Meerforelle in der Curau erst ermöglicht.
Die an beiden Seiten des Umgehungsgerinnes großzügigen Flächen verhindern hier ideal den Eintrag von landwirtschaftlichen Einträgen. Auch ist die Gewässersole, Gefälle und Kiesstruktur gut gewählt. Die Beschattung ist an einzelnen Stellen schon gut ausgeprägt, könnte an einigen Stellen noch durch Pflanzung von Erlen unterstützt werden. Problematisch ist für den Meerforellenaufstieg immer die so wichtige Lockströmung der Mündung in die Schwartau, damit die Fische den Einstieg in das Umgehungsgerinne finden. Die Lockströmung scheint grundsätzlich gut konzeptioniert zu sein, eventuell ist sie etwas zu gering ausgeprägt. Hier beobachtet Danny das Aufstiegsverhalten der Meerforellen, um ggf. Verbesserungen dieser Lockströmung zu identifizieren.
Dann wurden die Restrukturierungsmaßnahmen an der Curau begangen. Erstmal staunten wir über 2 Seeadler und 4 Kraniche beim Weg an die Curau, dann kamen wir zu den Laichplätzen. Danny erläuterte das Projekt und vor allem die umgesetzten Maßnahmen zur Gewässerverbesserung, dazu zählten die Besitzverhältnisse der Anlieger, verwendete Korngrößen, Konzepte für die Laichplätze und vieles mehr. Insgesamt ist an der Curau durch Dannys Projekt aus einem als Vorfluter genutzten Bach in einigen Bereichen ein mäandrierender Bach mit Kolk Furt Folgen entstanden. Ganz sicher Bereiche an denen die Meerforelle ablaichen kann und wird. Potenziale für weitere Maßnahmen an der Curau sind gegeben und werden sicherlich tatkräftig von Danny weiter umgesetzt.
Der VEFPU dankt für diese schöne Exkursion und die vielen Anregungen, die wir für die Umsetzung von Maßnahmen an anderen Fließgewässern mitgenommen haben. Ganz besonders möchten wir für das beispielhafte Engagement des ASV Pose und insbsondere das Engagement von Danny danken, ein herausragendes Beispiel für Eigeninitiative im Naturschutz.
2019 ist das Jahr des atlantischen Lachses Salmo Salar. Der VEFPU hat dieses zum Anlass genommen eine Initiative zur Ansiedlung des Lachses in der Hagener Au zu starten. Dieses ehrgeizige Ziel soll in den nächsten 10 Jahren erreicht werden. Die Voraussetzungen für die Ansiedlung des Lachses sind derzeit zwar noch nicht gegeben, dieses wird allerdings mit Umsetzung der geplanten Maßnahmen zur Erreichung der vollständigen Durchgängigkeit der Hagener Au bald gegeben sein. Zum einen wird das Wehr in Lutterbek umgebaut, zum anderen muss das Wehr in der Ortsmitte von Probsteierhagen beseitigt werden.
Die Hagener Au bietet dann ideale Bedingungen für Lachs und Meerforelle, dieses gilt dann ebenfalls für die Salzau, die mit ihren kiesigen flachen Bereichen ideale Laichbedingungen aufweist.
Für den Umbau des Wehres in Probsteierhagen gibt es eine Umsetzungsplanung, allerdings gibt es derzeit noch technische Probleme, die gelöst werden müssen. Für das Lutterbeker Wehr gibt es keine technischen Probleme, hier fehlt es aktuell noch an der Umsetzungsgeschwindigkeit.
Die komplett durchgängige Hagener Au bietet zukünftig ideale Bedingungen für Lachs und Meerforelle. Dieses gilt dann ebenfalls für die Salzau, die mit ihren kiesigen Bereichen ideale Laichbedingungen aufweist und über die Hagener Au und den Passader See vor allem für Lachse gut erreichbar ist. Sobald eine verlässliche Umsetzungsplanung zum Rückbau der Wehre vorliegt, kann mit der Ansiedlung von Lachsen bereits 2 Jahre vor Umsetzung der Maßnahmen begonnen werden. Dazu wird in den ersten 5 Jahren des Projektes Lachslaich aus einem Ostseezufluss benötigt. Dieser Laich wird vom VEFPU ausgebrütet und die Lachse werden als Parr an geeigneten Stellen ausgesetzt. Vier Jahre nach dem ersten Besatz ist mit den ersten Rückkehrern zu rechnen. Diese sollen dann zunächst für die Laichgewinnung genutzt werden. Je nach Rückkehrerquote und Bestandsentwicklung werden wir den weiteren Besatz steuern. Idealerweise haben wir nach 10 Jahren einen sich natürlich reproduzierenden Lachsbestand und können auf jede Form des Besatzes verzichten.
Der VEFPU gründet für dieses Vorhaben ein eigenes Projekt, welches eng mit dem Projekt Hagener Au zusammenarbeitet.
Auf Initiative der Bundesregierung wurden am Tag der deutschen Einheit zahlreiche Baumpflanzungen initiiert. Für Heikendorf hat die Gemeinde diesen Impuls aufgegriffen und am Heidberg eine Fläche für die Baumpflanzung bereitgestellt. Dazu wurden verschiedene lokale Vereine zwecks Baumspende und Pflanzung eingeladen, darunter auch der VEFPU.
Nach Ansprache des Bürgermeisters Tade Paetz wurden die Pflanzungen professionell durch die Vereine ausgeführt. Im Kontext des Klimawandels wurden ausschließlich ’neue‘ Baumarten gepflanzt, neu meint hier nicht authochtone Baumarten. Das sind Baumarten, die bisher nicht bei uns vorkommen, wie zum Beispiel die Zerreiche. Diese hat ihr Herkunftsgebiet am Mittelmeer und ist auf deutlich mehr Wärme und Trockenheit eingestellt als unsere heimische Stieleiche.
Welche Auswirkungen das großflächige Einführen von neuen Baumarten insgesamt haben wird, ist grundsätzlich unklar und bleibt ein gewagtes Experiment. Vor dem Hintergrund des Klimawandels wird dieses Vorgehen allerdings von den zuständigen Ministerien empfohlen, insbesondere den forstlichen Versuchsanstalten.
Aus Sicht des VEFPU ist es sehr wichtig, die bestehenden Waldökosysteme zu stützen bzw. aufzubauen. Die Fließgewässer mit ihren bei uns typischen Galeriewäldern mit Erlen, Eschen und Weiden sind wenn vorhanden stabil und in ihrer Artenzusammensetzung flexibel genug für den Klimawandel. Voraussetzung dafür ist, dass sie den notwendigen Raum entlang unserer Bäche und Flüsse erhalten. Da können wir alle viel mehr tun!