Laichplatzkartierung 2018, Zwischenbericht

Das Projekt Meerforelle kartiert die Laichplätz der Meerforelle in den Gewässern der Region. Die Kartierung ist noch nicht abgeschlossen, im folgenden ein Zwischenbericht: Insgesamt sind die Bedingungen in den Laichgewässern für die Meerforelle in diesem Jahr schlecht. Die hohen Wassertemperaturen und die lang anhaltende Dürre führen zu für die Jahreszeit untypischen Verhältnissen in unseren Fließgewässern. Vor allem der Wasserstand ist sehr niedrig. Einige Bäche sind bis in den Herbst hinein trockengefallen. Auch die späten Regenfälle sorgten nur kurzfristig für einen erhöhten Wasserstand. Der Großteil der Regenfälle wird vom Boden absorbiert. Das Grundwasser ist weiterhin niedrig und gibt für grundwasserversorgte Bäche sehr geringe Mengen Wasser ab. Durch die niedrigen Wassermengen sind die Mündungen einiger Bäche über einen längeren Zeitraum nicht passierbar gewesen. Im Ergebnis sind im Vergleich zu vorherigen Jahren bisher wenig Fische in die kleinen Bäche aufgestiegen. In manchen Bächen ist der Aufstieg bisher komplett ausgeblieben. Im Vergleich zum letzten Jahr mit viel Regen im Sommer und Herbst steigen die Fische deutlich später auf und in deutlich geringerer Anzahl. Im letzten Jahr begann der Aufstieg beispielsweise in die Heikendorfer Au schon Mitte November. In diesem Jahr wurden die ersten Laichfische erst am 6. Dezember gesichtet. Laichkuhlen sind dabei nur in den unteren Bachregionen geschlagen. Die Hauptlaichgebiete des letzten Jahres sind bisher nicht erreicht, zumindest nicht angeschlagen.

In den großen Flüssen hat ein halbwegs normaler Aufstieg stattgefunden. In der Schwentine haben womöglich mehr Fische als sonst üblich gelaicht. Viele Laichfische durchschwimmen die Schwentine, um zu den Laichplätzen der kleinen Zuflüsse zu gelangen. In diesem Jahr sind die kleinen Zuflüsse oft nicht erreichbar und die Fische haben direkt in der Schwentine gelaicht. Stellen in der Schwentine, die sonst weniger stark belaicht werden, sind in diesem Jahr stark frequentiert. Zu den einzelnen Gewässern, die zwecks Laichplatzkartierung untersucht wurden, jeweils ein kurzer Bericht:

Heikendorfer Au: Die Heikendorfer Au ist das ganze Jahr über mit Wasser versorgt gewesen. Durch den Mühlenteich wurde der untere Bereich der Au auch auf dem Höhepunkt der Dürre mit Wasser versorgt. Laichbeginn war ca. der 6. Dezember mit Sichtungen von mehreren Forellen und einzelnen Laichkuhlen. In dem höher gelegenen Laichgebiet wurden seit dem nur kleinere Kuhlen angeschlagen. Richtige Laichkuhlen sind in dem Bereich oberhalb der Holzbrücke bisher nicht gesichtet. Im Vergleich zum Vorjahr ein insgesamt deutlich vermindertes Laichaufkommen.

Hagener Au: Die Mündung der Hagener Au war lange Zeit versperrt und erst nach einer Aktion des Vefpu wieder frei für den Aufstieg der Meerforelle. Hier wurde die erste Laichkuhle bereits am 2. November gesichtet. Danach ruhte das Laichgeschäft bis Anfang Dezember. Insgesamt sind bisher 15 Laichkuhlen angesprochen, deutlich weniger als im letzten Jahr.

Kiebitzbek: Für die Kiebitzbek gilt das gleiche wie für die Heikendorfer Au. Die Au ist nicht trockengefallen, allerdings hat sie einen extrem niedrigen Wasserstand. Die Kiebitzbek hat einen regelmäßigen Forellenaufstieg. In diesem Jahr sind trotz Sichtung einer Meerforelle bisher keine Laichkuhlen gesichtet worden. Es scheint, dass ein Großteil der Forellen in der Schwentine gelaicht hat.

Hohenfelder Au: Die Hohenfelder Au hat unterhalb der Fischtreppe eine lange Strecke mit vielen potenziellen Laichplätzen. Hier sind die ersten Laichkuhlen Anfang Dezember gesichtet worden. Mittlerweile sind ca 20 Laichkuhlen identifiziert. Im Vergleich zum Vorjahr sind deutlich weniger Laichkuhlen geschlagen. Oberhalb der Fischtreppe sind bisher keine Lacihkuhlen gesichtet.

Fernausystem: Die Fernau ist an ausgewählten Stellen untersucht worden. Bisher sind keine Anzeichen für eine Meerforellenaufstieg erkannt worden. Die Untersuchung wird fortgeführt.

Schierbek und Scheidebek. Beide Gewässer waren im November noch trockengefallen. In diesem Jahr kam also kein Aufstieg zustande. Für dieses Jahr wird das Gewässer nicht weiter untersucht.

Kossau: Die Kossau ist bisher noch nicht begangen worden. Eine Untersuchung ist für Ende Dezember geplant.

Erstes Positionspapier freigegeben!

Auf der Vorstandssitzung am 17.11 wurde das erste Positionspapier zum Thema Meerforellenbesatz freigegeben. Dabei geht es um Wege der Wiederansiedlung oder Bestandsstützungen unserer Bäche mit Meerforellen. Die Position des VEFPU ist klar: Renaturierung der Fließgewässer ist die Maßnahme, mit der am nachhaltigsten die Meerforellenbestände gestützt werden.

Mündung Hagener Au

  • Die Mündung der  Hagener Au ist seit dem 14. November wieder frei. Der komplette Mündungsbereich war durch die auflaufende Welle der letzten Hochwasser versandet. Die Versandung und damit einhergehende Verstopfung ist nur in einer verbauten Mündung mit Dammfunktion möglich,wie es bei der Hagener Au der Fall ist. In naturnahem Zustand würde das Wasser seinen Weg finden.

Durch Hochwasser versandeter Mündungsbereich mit Sickerwasseraustritt.

Abbildung 1 zeigt den versandeten Mündungsbereich der Hagener  Au. Aktuell ist die Durchgängigkeit von besonderer Wichtigkeit, da die Meerforellen  auf ihrem Migrationshöhepunkt sind. Die versandete Mündung verhindert das Erreichen der Laichplätze. Vor diesem Hintergrund haben engagierte VEFPUianer den Spaten in die Hand genommen und die Mündung freigeschaufelt. Den lohn der Arbeit sieht man auf folgendem Bild.

Die Mündung ist wieder durchgängig.

Abbildung 2 zeigt den Weg für die Meerforellen aus der Ostsee zu ihren Laichplätzen.

Erste Laichkuhlen in der Hagener Au

Die Laichzeit der Meerforellen hat in unserer Region begonnen. Auf Grund der niedrigen Wasserstände ziehen die Forellen erst vereinzelt zu den Laichplätzen. In der Hagener Au sind bereits erste Laichkuhlen geschlagen. Die erste Sichtung war am 2. November durch den 1. Vorsitzenden.
In die kleineren Bäche wie zum Beispiel die Heikendorfer Au sind noch keine Meerforellen aufgestiegen. Die Fische warten vor der Mündung auf Regenwetter und damit auf höheres Wasser in der Au.

In der Hohenfelder Au sind ebenfalls noch keine Laichkuhlen gesichtet trotz ausreichend Wasser im Bach. Hier liegt die Ursache in der durch die letzten Ostseehochwasser veränderten Mündung. Die stark auflandige Welle und Wind haben die Mündung der Au verändert und für Fische unpassierbar gemacht, siehe Abbildung.

Abbildung 1: Kein Aufstieg für Meerforellen in der Hohenfelder Au!
Der Mündungsbereich (oberes Bild) der Hohenfelder Au ist durch die letzten Hochwasser für Fische unpassierbar. Das Wasser sickert durch die groben Kiesel in die Ostsee (unteres Bild), so dass Fussgänger den ‚Bach‘ trockenen Fußes durchschreiten können und zum Übel für die Meerforellen dabei den Damm festtreten.

Hier muss zeitnah Abhilfe geschaffen werden. Durch die vielen Touristen und Spaziergänger, die den Wehr betreten, verfestigt sich der Damm. So wird die natürliche Freispülung der Mündung unterbunden. Erste Maßnahmen sind bereits eingeleitet, natürlich in Abstimmung mit der Fischereiaufsicht.

 

Laichplatzkartierung startet, Kartierer gesucht

Die herbstliche Regenzeit beginnt und unsere Bäche füllen sich mit Wasser. Die Meerforellen sammeln sich vor den Mündungen unserer Bäche und warten auf hohe Wasserstände, um dann zu den Laichplätzen aufzusteigen. In den größeren Flüssen sind die Meerforellen bereits in den Flusssystemen, warten allerdings ebenfalls auf hohes Wasser, um dann zu den Laichplätzen in den kleinen Zuflüssen aufzusteigen.

Abbildung1: Potenzielles Laichhabitat am Kiebitzbek. Bei der Ermittlung des Parr Habitat Indexes werden Biotopparameter wie Beschattung, Solsubstrat und Wassertiefe bewertet.

Das Projekt Laichplatzkartierung ist entsprechend mitten in der heißen Vorbereitungsphase. Zusätzlich zu den Laichplätzen soll das Potenzial unserer Gewässer für Meerforellen ermittelt werden. Dazu wird der  Parr Habitat Index ermittelt, dieses auch in Gewässerteilen, die für die Meerforellen derzeit noch nicht erreichbar sind. Im Ergebnis wollen wir für die Probsteier Gewässer 2 Dinge wissen:

  • In welchen Gewässern und wo dort laichen Meerforellen?
  • Welche weiteren Gewässerabschnitte haben das Potenzial zum Meerforellenhabitat?

Abbildung 2: Laichplatz im Kiebitzbek mit Standforelle (Man muss  genau gucken)

Da wir die Gewässer mehrfach begehen wollen, wartet eine Menge Arbeit auf uns. Wer Lust hat mitzumachen, ist herzlich willkommen und meldet sich einfach per kontaktformular oder direkt beim Projektleiter und Technikwart Basti Arp.

Stand heute werden folgende Gewässer untersucht:

  • Kiebitzbek
  • Heikendorfer Mühlenau
  • Hagener Au und Salzau
  • Fernau Gewässersystem: Krokau und Barsbek
  • Schönberger Au
  • Schierbek
  • Scheidebach
  • Hohenfelder Au
  • Kossau

Der Beginn der Untersuchung startet, sobald die ersten Laichkuhlen geschlagen werden. Aktuell rechnen wir damit ab ca. 10. November.

Erfolgreiche Aktion Müllsammeln am Dammteich

Wie angekündigt haben sich heute Heikendorfer Bürger und aktive VEFPUianer zum Müllsammeln am Dammteich getroffen. Projektleiter Sven Lange zeigte sich sehr zufrieden mit der Aktion: „Es ist wichtig den Müll zu sammeln, vor allem Plastik wird von der Natur kaum abgebaut und wirkt sehr belastend für unsere Heikendorfer Au.“
Erfreut zeigte sich auch Vorstand Christian Merkel: „Schön das viele Kinder die Müllaktion aktiv unterstützt haben. Es ist sehr wichtig, dass Kinder Naturschutz aktiv erleben.“

Um  10 Uhr startete die Aktion. Auf dem Bild fehlen noch einige Nachzügler.

Die Kinder präsentieren stolz den gesammelten Müll.

Projektleiter Hagener Au

Projektleiter Hagener Au

Das Projekt Hagener Au wird ab sofort von Philiph Naumann geleitet. Herr Naumann ist in Probsteierhagen groß geworden und kennt die Gewässersysteme rund um die Hagener Au sehr gut. Als aktives Mitglied des VEFPU  sieht er als vorrangige Maßnahme für die Hagener Au die Herstellung der longitudinalen Durchgängigkeit.
Eine Herzensangelegenheit ist für Herrn Naumann der europäische Flusskrebs. Noch in den 90er Jahren hat er diesen selbst in der Salzau gesichtet. Die Etablierung einer stabilen Population des europäischen Flusskrebses sieht er dabei als langfristiges und machbares Ziel. Kernproblem dabei ist die Eindämmung der Krebspest, welche durch den amerikanischen Flusskrebs im 19. Jahrhundert eingeschleppt wurde. Die Krebspest hat den europäischen Flusskrebs mittlerweile fast komplett ausgerottet. Wenige Inselvorkommen sind noch vorhanden. Diese gilt es zu identifizieren und aufzubauen.
Der Vorstand des VEFPU sieht Herrn Naumann als ideale Besetzung für die Position des Projektleiters an. Als Volljurist und Naturschützer bringt er die notwendigen fachlichen Voraussetzungen mit. Der Vorstand wünscht Herrn Naumann viel Erfolg bei dem wichtigen Projekt und wird natürlich tatkräftig unterstützen.