Auch in dieser Saison ist das Projekt Meerforelle zur Meerforellenlaichzeit wieder sehr aktiv. Wie in jedem Jahr werden die Laichplätze der hiesigen Fließgewässer vom 1. November bis 1. Februar kartiert. Lars, Jörg, Ralf, Lasse und Rascha bilden das Kernteam. Jeder ist dabei verantwortlich für die Kartierung eines Gewässers. So ist Ralf zuständig für die Heikendorfer Mühlenau und hat bereits früh im November zahlreiche Meerforellen in der Au beim Laichen beobachtet: „ Bereits Anfang November hat das Laichgeschäft vergleichsweise früh begonnen. Mich freut besonders, dass die neu eingebrachten Kiesbereiche so gut belaicht wurden.“
Durch die großen Niederschlagsmengen führen die Bäche seit September bereits viel Wasser, so dass die Aufstiegsbedingungen im Vergleich zu den Vorjahren insgesamt ideal waren. Projektleiter Lars stellt im Vergleich zu den Vorjahren ein früheres Einsetzen der Laichaktivität in allen Gewässern fest: „Der Wasserstand in den Bächen scheint der entscheidende Faktor für das Einsetzen der Laichaktivität zu sein. Für die kleineren Bäche wie es die Heikendorfer Au ist, führt das gleich zu Beginn der Laichzeit zu Kulminationspunkten der Laichaktivität. In der Hagener Au und der Hohenfelder Au war auch ein frühes Einsetzen der Laichaktivität zu beobachten, allerdings nicht so kulminiert wie in den Kleinstgewässern.“
Für die Hagener Au war bisher auf Grund der schlechten Sichtbedingungen keine Vollkartierung möglich. Rascha zeigt sich etwas besorgt: „ In der Hagener Au führt das Hochwasser zu Eintrübungen derart, dass eine verläßliche Kartierung derzeit nicht möglich ist. Ich hoffe Ende Januar auf bessere Sichtbedingungen.“
Die Hohenfelder Au mit der größten Meerforellenpopulation wird von Jörg kartiert. Wie in jedem Jahr gibt es hier Probleme mit der Wasserstandsregulierung des Mühlenteiches. Meist war deshalb die Fischtreppe nicht wasserführend und somit der Zugang für die Laichfische zu den oberen Bereichen der Hohenfelder Au versperrt. Jörg dazu: „ Es ist jedes Jahr das gleiche Drama an der Fischtreppe. Glücklicherweise hat meine Zwischenkartierung Anfang Januar gezeigt, dass trotz dieser Problematik 50 Laichplätze oberhalb der Fischtreppe geschlagen wurden. Mir fällt wirklich ein Stein vom Herzen.“
Weitere Bäche wie die Kibitzbek und die Kronsbek werden vom Team beobachtet. Derzeit sind viele abgestiegene Meerforellen vor den Mündungen der Bäche. Die Fische erholen sich von den Strapazen des Laichgeschäfts und sind sehr schutzbedürftig. Anders als in Dänemark lässt das deutsche Recht ein Angeln auf Meerforellen in diesen sensiblen Mündungsbereichen ab dem 1. Januar zu. Lasse zeigt sich zu diesem Thema wenig verständnisvoll: „Am 1. Januar habe ich mehrere Angler direkt in der Mündung der Hohenfelder Au beim Meerforellenangeln gesehen. Auch ich angel gerne. Ich verstehe aber nicht, wie ein Angler daran Freude haben kann.“
Wir als Vefpu appellieren an alle Angler, die Mündungsbereiche grundsätzlich zu meiden. Wir sollten da den dänische Regeln folgen und die Mündungsbereiche mindestens bis zum 1. März meiden.