Am 3. Juni haben wir uns zum Stammtisch im Möltenorter Fischereimuseum getroffen. Kern des Stammtisches war eine Museumsführung durch den ersten Vorsitzenden des Museumsvereins und Zeitzeugen Gerhard Draasch.
15 Vereinsmitglieder hörten den Worten von Gerhard gebannt zu. Vor allem die Berichte zur Flucht mit Bombenangriffen, Reiseweg und Entbehrungen von Ostpreußen nach Möltenort im Kriegsjahr 1945 sorgten bei den jüngeren Teilnehmern für „spitze Ohren“.
Gerhard als ehemaliger Leiter der Fischereiausbildung Schleswig-Holsteins konnte neben den Fluchtberichten auch viel interessantes zur Fischereigeschichte und natürlich zur Entwicklung in Möltenort erzählen. So waren nach Kriegsende etwa 90 fischende Kutter im Möltenorter Hafen. Heute sind noch 2 hauptberufliche Fischer aktiv.
Das ganze wurde abgerundet durch Erläuterungen zur Biologie der Ostsee, insbesondere die Populationsentwicklung des Dorschs als Brot und Butterfisch der Ostseefischer. Gerhard erinnerte an Zeiten zu denen nur die Leber des Dorsches für Lebertran gefangen wurde. Im Vergleich zu heute, wo der Dorschfang stark reglementiert ist, kaum vorstellbar.
Der VEFPU bedankte sich ganz herzlich für die tolle Führung. In kleineren Runden wurde dann bei Bier und Sonnenuntergang weiter diskutiert und noch viele Fragen von Gerhard beantwortet.
Für Interessierte: Das Fischereimuseum ist immer einen Besuch wert und stets am Samstag und Sonntag von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.