Vortrag zur Population des europäischen Aals

Am 10 Juni haben wir wie geplant einen weiteren Vortrag in unserer VEFPU Vortragsreihe durchgeführt. Professor Hanel vom Thünen Institut referierte über die Population des europäischen Aals. Die Zoom Technik funktionierte einwandfrei, so dass ungefähr 80 Zuhörer in den Genuss eines überaus interessanten Vortrages kamen.
Herr Hanel leitet das Thünen Institut für Fischereiökologie mit einem Forschungsschwerpunkt auf Wanderfischen und gilt als international anerkannte Kapazität auf dem Gebiet der Aalforschung.
Der Vortrag basierte auf den Positionen und Forschungsergebnissen des ICES (International Council for the exploration of the sea). Unter folgendem link sind die ICES Positionen zum europäischen Aal zusammengefasst.

ICES zum Aal

In dem kurzweiligen Vortrag berichtete Herr Hanel über den katadromen Lebenscyclus des Aals, der mit dem Schlupf der Larve in der Sargassosee beginnt, über den Golfstrom nach 1 bis 3 Jahren an die europäischen Küsten gelangt, sich zum Glasaal wandelt, um dann die Mündungsbereiche und Flüsse für den größten Abschnitt seines Lebens als Gelbaal zu besiedeln. Nach frühestens 10 Jahren wandert er als Blankaal zurück zur Sargassosee, um dort zu laichen und zu sterben.
Herr Hanel beichtete eindrucksvoll über die Schwierigkeiten der Aalforschung. Vor allem die Phasen der Laichwanderung, der Eiablage und der Larvenstadien lassen viele Fragen offen. So ist immer noch nicht bekannt, wo die Aale genau in der Sargassosee laichen und sterben. Ebenfalls unklar ist die Zusammensetzung der Nahrung der jungen Aallarven.
Als ein Beispiel für die Probleme der Aalforschung nannte Herr Hanel die Besenderungstechnik von Aalen, um sie zu verfolgen und so den Ort des Laichgeschehens zu identifizieren. Geeignete größere Sender sind schlicht zu schwer für einen Aal und führen zum Verenden des Aals vor Erreichen der Sargassosee. Kleinere Sender geben ihre Funktion vor erreichen der Sargassosee auf.

Im folgenden sind einige Punkte des Vortrags stichpunktartig zusammengefasst:

Die Aalpopulation geht dramatisch zurück. Eine Differenzierung nach einzelnen Populationen z.B. nach Flussgebieten gibt es nicht. Der europäische Aal bildet eine Gesamtpopulation. Entsprechend groß ist der Koordinierungsaufwand für Schutzmaßnahmen, die von allen Ländern des Verbreitungsgebietes umgesetzt werden müssen.

Die EU Aalrichtlinie orientiert sich an die Empfehlungen der Wissenschaft und gibt als Ziel für die Aalpopulation 40 Prozent des ursprünglichen Aalbestands aus. Die Umsetzung der Richtlinie muss in den jeweiligen Ländern erfolgen, dieses geschieht sehr unterschiedlich und eine Erreichung der Zielsetzung ist derzeit auch langfristig nicht in Sicht.

Der Großteil der bei uns in Schleswig-Holstein gefangenen Aale sind Besatzaale. Der Anteil an Besatzaalen liegt nahe 100 Prozent. Es wird in der Wissenschaft kontrovers diskutiert, ob diese Besatzaale den Weg in die Sargassasee zum Laichen finden. Die einen sagen ja, da es keine Gegenbeweis gibt. Die anderen glauben, dass die Besatzaale die Navigationsfähigkeit verloren haben und so nicht in der Lage sind den Weg zurück zu finden.

Aus einer Populationssicht wäre es unabhängig des vorherigen Punktes sinnvoll die wenigen und kostbaren Glassaale für den Besatz in die Lebensräume zu verbringen, die naturnah und sauber sind. So würde die Population insgesamt bestmöglich gestützt. Solche Lebensräume sind zum Beispiel in Irland zu finden. Unsere hiesigen Gewässer sind es nicht. Herr Hanel erläuterte die PCB Belastung mit Giften der hiesigen Aale in einem Satz: „Wer Gift essen möchte, der esse einen Aal!“ Die Belastung mit Giften der Aale resultiert aus den Gewässerverschmutzungen, der bodennahen Lebensweise des Aals und seines hohen Giftspreicherpotenzials als sehr fetthaltigem Fisch. Insbesondere der Verzehr von selbstgeangelten Elbaalen ist nicht ratsam.

Es wurden noch viele weitere Punkte angesprochen. Herr Hanel nahm sich die Zeit für die Beantwortung zahlreicher Fragen aus dem Auditorium. Auf die abschließende Frage, ob es bei dem Aal 5 vor 12 oder 5 nach zwölf ist, wurde Herr Hanel nachdenklich. Eine wissenschaftliche Aussage kann dazu nicht getroffen werden. Es gibt ein Maßnahmenpaket, welches dem Aal helfen können:
– Stopp der Befischung
– Stopp der Glasaalfangs
– Renaturierung der Süßwasserbereiche, insbesondere Fließgewässer (Durchgängigkeit, Keine Einträge aus Industrie und Landwirtschaft, naturnahe Verlaufsentwicklung,…)
– Konsequente Fortführung der Aalforschung
Ob wir es mit den vielen beteiligten Interessen und Ländern hinbekommen diese Maßnahmen konsequent umzusetzen, erscheint zweifelhaft.

Zum Abschluss der Veranstaltung dankte der erste Vorsitzende des VEFPU Lars Wode Herrn Hanel für den tollen Vortrag. Ein kleines Geschenk in Form eines handgefertigten Wanderstocks wurde virtuell von Jörg Hantelmann überreicht. Dieser wird zusammen mit einer Einladung zum Essen Herrn Hanel überreicht, sobald er wieder in der Probstei weilt.

Entstehung der Ostsee – ein toller Vortrag

Wie angekündigt hat der VEFPU eine Vortragsreihe als Zoom Meeting gestartet. Den Anfang machte am Dienstag den 11. Mai Dr. Volker Karpen mit einem Vortrag zur Entstehung der Ostsee.
Die Technik funktionierte gut, so dass ungefähr 30 Teilnehmer zumeist Mitglieder des VEFPU per Zoom dem Vortrag folgen konnten. Fragen waren ausdrücklich willkommen und wurden vom Vortragenden ausführlich beantwortet.

Zum Vortrag:
Herr Karpen gab einen Überblick über die Entstehung des mit 400.000 km2 größten Brackwassermeeres der Erde, der Ostsee. Noch vor 20 Tausend Jahren war die Ostsee eine Eislandschaft mit zum Teil mehreren 1000 Metern dicken Eis von Skandinavien bis ins heutige Schleswig-Holstein bedeckt. Mit Ende der Würmeiszeit und dem Abschmelzen der Gletscher entstand die heutige Ostsee. Zunächst als Gletscherstausee in der heutigen südlichen Ostsee, dann ab 15000 v. Christie mit einer Verbindung zur Nordsee und damit Salzwasserzufluss.
Eine Besonderheit der Ostsee ist der Zusammenhang zwischen Salzwasserzufuhr und dem Sauerstoffgehalt der Ostsee. Das Salzwasser aus der Nordsee ist sehr sauerstoffreich und sorgt damit für den lebenswichtigen Sauerstoffeintrag in den tieferen Schichten der Ostsee. Am Beispiel des Dorschbestandes wurde dieser Zusammenhang verdeutlicht. Dorsche laichen in den tieferen Gebieten der Ostsee. Die Eier entwickeln sich pelagisch in den tiefen Salzwasserschichten. Fehlt der sauerstoffreiche Eintrag aus der Nordsee, fehlt auch der Sauerstoff in diesen Bereichen und der Dorschlaich stirbt ab.
Bis etwa 1975 gab es regelmäßig größere Salzwassereinströmungen. Seitdem geschieht dieses nur noch unregelmäßig mit großen Auswirkungen auf das Ökosystem Ostsee, in diesem Beispiel auf den Dorschbestand. Der Laich entwickelt sich nur in sauerstoffreichen Jahren. Da der letzte signifikante Salzwassereinstrom 2015 erfolgte, kann man sich die Bedrohung der Dorschpopulation vorstellen. Die Fischerei und Sportangelei erhöht den Stress für den Dorsch zusätzlich. Bis heute ist die Ursache für das häufige Ausbleiben von Einströmungsereignissen aus der Nordsee nicht geklärt.
Dr. Karpen ging ebenfalls auf die Problematik der Eutrophierung der Ostsee ein und mahnte eindrücklich, dass hier noch einiges zu tun ist. Die Lehrbücher zur Ostsee aus den 90iger Jahren sind immer noch brandaktuell und beinhalten auch aus heutiger Sicht alle notwendigen Handlungsempfehlungen, allein die Umsetzung ist weiter unzureichend.
Es wurden noch einige Aspekte zur Ostsee erläutert und Fragen auch zur Fehmarn Belt Querung diskutiert. Immer wieder wurde deutlich, dass die Ostsee ein sensibles Ökosystem ist und anthropogene Veränderungen gut bedacht werden sollten. Zum Abschluss noch ein Link mit weiterführenden Informationen rund um das Thema Ostsee.


https://www.io-warnemuende.de/die-entwicklungsgeschichte-der-ostsee.html

Am Ende des Vortrages gab es großen virtuellen Applaus und ein herzliches Dankeschön des VEFPU an den Vortragenden. Das Geschenk in Form eines handgefertigten Wanderstocks überreichte Jörg Hantelmann, allerdings ebenfalls virtuell.

Der nächste Vortrag findet am 10 Juni statt. Thema: Die Aalpopulation nach 60 Millionen Jahren

VEFPU Jahreshauptversammlung am 16. April

Die Jahreshauptversammlung des VEFPU wurde am 16. April zum ersten mal als Zoom Meeting durchgeführt.
Im Ergebnis hat es sehr gut funktioniert und es ist auch die ein oder andere Diskussion möglich gewesen. Natürlich wünschen sich alle, dass im nächsten Jahr wieder eine JHV mit Anwesenheit möglich ist.

Das Protokoll zur JHV findet ihr unter folgendem link.

JHV Protokoll 2021

Wir angekündigt wird eine Vortragsreihe gestartet. Diese werden wir als Zoom Meeting organisieren. Der erste Vortrag unserer Reihe wird von Dr. Karpen zur Entstehung der Ostsee sein. Termin ist Anfang Juni, exaktes Datum und Uhrzeit ist noch in Abstimmung.

Weitere geplante Vorträge sind:

Ergebnisse der Laichplatzkartierung von 2018 bis 2021/ von unserem ersten Vorsitzenden Lars Wode

Problematik der Population des europäischen Aals in der Ostsee und den Zuflüssen- Handlungsempfehlungen/ von Prof. Hanel

Weitere Vortragsthemen werden identifiziert. Ideen zu Vorträgen können jederzeit an den Vorstand herangetragen werden. Markus Meller freut sich auf die Ideen und wird die Vorträge organisieren. Dabei ist Vortragsart und Thematik nicht streng vorgegeben. Kurze Impulsvorträge zwecks Anregung einer Diskussion sind genauso gerne gesehen wie ausführliche Vorträge mit einem thematischen Schwerpunkt. Die Themen sollten Naturschutz berühren, müssen nicht zwingend im direkten Zusammenhang mit Fließgewässern stehen. Laienvorträge sind dabei genauso wertvoll wir Expertenvorträge.

Dankeschön an den ersten VEFPU Großsponsor

Für kleine Vereine ist die Startphase immer schwierig. Gerade in diesen Momenten ist Unterstützung besonders wichtig. So war es auch in der Gründungszeit des VEFPU.
Jörn Stübinger erfuhr seinerzeit von der Gründungsinitiative des VEFPU in der KN und spendete spontan und großzügig einen 4 stelligen Betrag.
Der erste Vorsitzende versprach seinerzeit ein Treffen, um zu berichten, was mit dem Geld passiert ist. Dieser Austausch hat nun stattgefunden.

„Am Anfang war es für den Verein wichtig neben dem persönlichen Engagement der Gründungsmitglieder, die Gründungsaktivitäten wie Notar und Verwaltungskosten auch bezahlen zu können. Da hat uns die Spende sehr geholfen,“ so der erste Vorsitzende Lars Wode. „Es ist aber nicht alles an den Notar gegangen. Ein Großteil der Spende wurde für Geräte und Material für die Wassermessungen verwendet. Wir konnten uns so schnell einen Überblick über den Nährstoffeintrag und den Sauerstoffgehalt der regionalen Gewässer machen und so wichtige Grundlagen für die weitere Arbeit legen.“
Jörn Stübinger zeigt sich im Gespräch begeistert von den vielen anderen Aktivitäten des VEFPU. Sein großes Interesse gilt neben den Meerforellen den Eisvögeln am Dammteich.
„Mir war nicht bewusst, dass die Eisvögel über den Dammteich hinaus auch die Ostsee als Jagdrevier nutzen und so in strengen Wintern eine Überlebenschance haben. Die Anlage von Nisthilfen für den Eisvogel am Dammteich finde ich toll.“

Im Rahmen des Treffens übergab der erste Vorsitzende als nachträgliches Dankeschön für die Spende einen Wanderstock an Jörn, mittlerweile eine gut gelebte Tradition für unsere Großspender.
Die Wanderstöcke werden von unserem Vereinsmitglied Jörg aus Schwarzdorn handgefertigt und erfreuen sich großer Beliebtheit, so auch bei Jörn, der ein herzliches Dankeschön an Jörg übersendet.

Vorstandssitzung beschließt neuen Termin für Jahreshauptversammlung

Im Rahmen der letzten Vorstandssitzung wurde die Jahreshauptversammlung 2021 auf den 16. April terminiert. Die Jahreshauptversammlung wird als Videokonferenz durchgeführt. Näheres zur Konferenztechnik folgt mit der satzungsgemäßen Einladung per email.

Folgende Tagesordnung ist geplant:

1. Eröffnung der Mitgliederversammlung und Begrüßung der Teilnehmer durch den 1. Vorsitzenden
2. Festlegung der ordnungsgemäßen Einberufung und der Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung
3. Genehmigung der Tagesordnung
4. Entgegennahme der Jahresberichte und der Jahresabrechnung des Vorstands
5 Bericht des Rechnungsprüfers.
6. Entlastung von Vorstand und Rechnungsprüfer
7. Wahl des Vorstandes und des Rechnungsprüfers
8. Festsetzung des Mitgliederbeitrages
9. Verschiedenes

Wintereinbruch- Harte Zeiten für den Eisvogel

Durch die kalte Polarluft hat sich bei uns in der Region der Winter eingestellt. Seen und in Teilen auch Bäche sind zugefroren. Für viele Menschen ein Grund zur Freude, für einige tierische Bewohner eine schwierige Zeit der Nahrungssuche.
Tiere, die auf offene Wasserflächen angewiesen sind, stehen vor ernsten Herausforderungen. Der bei uns heimische Eisvogel benötigt offene Wasserflächen, um seinen Nahrungsbedarf an Kleinfischen zu erjagen. Er lauert dabei auf seinem Ansitz über dem Wasser und erspäht die Beute, um dann blitzschnell ins Wasser zu stoßen und die Beute mit dem Schnabel zu ergreifen.
Mit dem Zufrieren der Teiche fallen seine bevorzugten Jagdreviere weg. Er ist jetzt vermehrt an den noch offenen Bachabschnitten oder an der Ostsee in Häfen mit eisfreien Stellen bei der Jagd zu beobachten. Beim VEFPU gingen in den letzten Tagen besonders viele Sichtungsmeldungen ein. Dieses ist nicht auf eine zu hohe Population zurückzuführen, sondern auf die oben beschriebene geänderte Jagdverhalten.

Übrigens kommt der Name Eisvogel nicht von Eis im eigentlichen Sinne. Man rätselt noch über die Entstehung des Namens. Wahrscheinlich wurde der Name aus dem germanischen Wortstamm ‚Aise‘ oder ‚eisan‘ abgeleitet, welche das smaragdfarbene Gefieder des Eisvogels als schillernd beschreibt. In jedem Fall ist der Eisvogel nicht besonders gut auf Eis eingestellt, im Gegenteil werden in strengen Wintern lokale Populationen manchmal sogar komplett vernichtet.

Neben den heimischen Vögeln kommt es bei anhaltenden stürmischen Wetterlagen oft zur Verdriftung nicht heimischer Vogelarten. So geschehen am 13. Februar, als unser Ornithologe Sven als einer der ersten eine ornithologische Sensation am Kitzeberger Strand beim Joggen beobachten konnte.
Ein Drosseluferläufer ist aus seiner nordamerikanischen Heimat verdriftet und erstmals bei uns nachgewiesen worden. Der Drosseluferläufer ist dem heimischen Flussuferläufer in Gestalt und Verhalten sehr ähnlich, allerdings durch seine rötlichen Beine leicht von ihm zu unterscheiden. Glückwusch zu dieser europäischen Erstsichtung geht an Sven!

Eine kleine ornithologische Sensation, ein Drosseluferläufer aus Nordamerika am Kitzeberger Strand

Ein kleines Video des Drosseluferläufers findest du hier, aufgenommen am 18. Februar 2021.

Abschluss der Meerforellen Laichplatzkartierung 2020

Das vierte Jahr in Folge wurden die Laichplätze der Meerforellen in den Bächen der Region kartiert. Ende Januar wurden nun die Abschlusskartierungen durchgeführt.
Das Team mit Jörg, Ralf und Lars hat dabei wie in den vorangegangenen Jahren ab November die Bäche Hagener Au, Hohenfelder Au, Heikendorfer Au und Kiebitzbek regelmäßig begangen und dabei das Laichen der Meerforellen beobachtet und dokumentiert.
Derzeit werden die Daten ausgewertet. Die Ergebnisse und weitere Beobachtungen werden demnächst in dem jährlichen Meerforellenbericht auf vefpu.de veröffentlicht.

Als problematisch hat sich der niedrige Wasserstand in allen Bächen der Region erwiesen, erst spät im Dezember sorgte erhöhter Niederschlag für ausreichend Wasser in den Bächen. Entsprechend spät wurde in diesem Jahr der Höhepunkt des Laichgeschehenes erreicht und reichte weit in den Januar hinein. In der Heikendorfer Au wurden laichende Forellen noch am ersten Februar beobachtet.

Sperrung des Abflusses am Hohenfelder Mühlenteich mit tödlicher Wirkung für einen Milchner

Dieser Milchner wurde von der Abflusssperre am Hohenfelder Mühlenteich tödlich überrascht.

Neues VEFPU Positionspapier zum Aal freigegeben

Der Aal ist ein altbekannter Bewohner unsere Bäche und ist eine der ältesten Fischarten auf unserem Planeten. Er lebt seit vielen Millionen Jahren in den Meeren und Flüssen dieser Erde und hat es immer geschafft, sich an die Umweltveränderungen anzupassen. So hat der Aal auch die Dinosaurier überlebt.
Seit Mitte des letzten Jahrhunderts geht der Aalbestand allerdings auf dramatische Weise zurück. Es ist ein nie gesehener Rückgang der Aalpopulation, so dass wir aktuell leider vom Aussterben dieser Art ausgehen müssen. Ob die Uhr noch 5 vor oder bereits 5 nach 12 ist, werden wir bald feststellen können.
Einige von uns kennen noch die Zeiten, als der Aal unsere Gewässer in Mengen bevölkerte. Am Wehr in Lutterbek wurden die Jungaale noch kescherweise gefangen. Die Möltenorter Fischer kennen den Aal noch als Butter und Brotfisch und erlebten den ostpreußischen Aalfang noch in ihrer Jugend. Heute ist man froh, wenn überhaupt noch ein Aal in die Reuse geht. Dieser Bestandsrückgang ist kein lokales sondern ein globales Phänomän. Ob Rhein, Main, Elbe oder sonstwo, überall macht sich der Aal rar.
Um noch eine Chance zu haben, den Aal zu retten, muss jetzt gehandelt werden. Alleridings gibt es nicht die eine Maßnahme oder das Maßnahmenbündel, welches zwangsläufig zum Erfolg führen wird . Das Wissen um die Biologie des Aals ist erstaunlich gering.
Der VEFPU hat jetzt ein Positionspapier zum Aal erstellt, welches die Problematik und emphohlene Maßnahmen zur Erhaltung des Aals darstellt, immer in der Hoffnung auch in Zukunft in unseren Bächen den Aal zu beherbergen.

Der Dank gilt Christian, der das Positionspapier erstellt hat.

Hier geht es zum Positionspapier.

Neues VEFPU Positionspapier zur Gewässerstruktur

Der VEFPU hat in den letzten Jahren einige Erfahrungen bei der Umsetzung von Gewässerrestrukturierungsmaßnahmen in unserer Region gemacht. Diese Erfahrungen sind nun in ein Positionspapier des VEFPU eingeflossen, welches unter folgendem link auf unserer Webseite unter Info > Positionspapiere > Gewässerstrukturierung veröffentlicht wurde.
Zum einen werden in dem Papier die vom VEFPU empfohlenen fachlichen Maßnahmen für die Bäche unserer Region dargestellt. Es wird je Maßnahme die zu Grunde liegende Problematik und der jeweilige Lösungsansatz allgemein dargestellt. Neben den fachlichen Maßnahmen sind die gemachten Erfahrungen zu Genehmigungsvorgängen eingeflossen. Hier hat der VEFPU wertvolle Erkenntnisse und Handlungsfelder in der Zusammenarbeit mit Behörden gesammelt. Es geht hier schlicht darum, die Genehmigungsverfahren mit Behörden deutlich zu verbessern.
Am Beispiel der Heikendorfer Mühlenau sei das an dieser Stelle thematisiert: Der VEFPU hat 2018 das Vorhaben an die Gemeinde herangetragen an der Heikendorfer Mühlenau Maßnahmen zur Verbesserung an der AU durchzuführen. Dabei sollten zunächst einfache Maßnahmen durchgeführt werden, die gemäß Gesetzeslage Wasserhaushaltsgeseetz) keiner Genehmigung bedürfen. Die Gemeinde hat sehr positiv auf dieses Anliegen reagiert und Anfang 2019 die aus Gemeindesicht notwendigen Schritte in die Wege geleitet. Es wurden runde Tische mit den Anwohnern durchgeführt, die angedachten Maßnahmen erläutert und schließlich der VEFPU per Gemeindebeschluss als Beauftragter zur Pflege der Mühlenau beauftragt. Nun hätte die Umsetzung starten können. Es wurde nun jedoch der guten Ordnung halber noch der Kreis eingeschaltet. Die untere Naturschutzbehörde stimmte schnell zu, wollte aber noch weitere Behörden des Kreises einbeziehen, wie anscheinend üblich nur der guten Ordnung halber. Nach anfänglichen weiteren Abstimmungsterminen mit dem Kreis konnte hier über 1,5 Jahre kein Fortschritt erzielt werden. Die gute alte Ordnung hat also zum Stillstand geführt. Wir als VEFPU halten uns natürlich an Gesetze und setzen Maßnahmen gesetzeskonform um. Zunächst gehen wir immer davon aus, dass Behörden in ihrem Zuständigkeitsbereich geübt sind und Genehmigungsverfahren effektiv und korrekt anwenden. Nach Zweifeln an dieser Prämisse haben wir die Gesetzeslage erneut juristisch prüfen lassen. Im Ergebnis hat sich unser Standpunkt aus 2018 bestätigt. Wir setzen die ausdrücklich gemäß Wasserhaushaltsgesetz geforderten und nicht genehmigungspflichtigen Maßnahmen um. Unter diese Maßnahmen fällt z.B der jetzt erfolgte Aufbau eines Eisvogelnistkastens am Dammteich.

Direkt zum vollständigen Positionspapier.

Laichplatzkartierung 2020 beginnt

Die Laichsaison der Meerforellen hat begonnen. Am 27. Oktober sind die ersten Laichkuhlen in der Hagener Au gesichtet worden. Meerforellen wurden ebenfalls in der Heikendorfer Mühlenau und in der Hohenfelder Au gesichtet, allerdings haben diese noch nicht begonnen zu laichen. Das beigefügte Video zeigt den schwierigen Aufstieg einer Forelle in die Hohenfelder Au. In diesem Gewässer ist der Einstieg auf Grund der Mündungsarchitektur nur bei Hochwasser für die Fische möglich. Auch dann ist die Mündung sehr flach und die Fische sind mit dem bloßen Auge, wie im Film zu sehen, sehr gut zu erkennen.
Mit den ersten Meerforellensichtungen beginnt der VEFPU ab dem 1. November mit der jährlichen Laichplatzkartierung. Es werden im dritten aufeinander folgenden Jahr die Gewässer Hagener Au, Heikendorfer Mühlenau, Hohenfelder Au und Kibitzbek kartiert. Beendet wird die Begehung Mitte Januar mit einer Vollerfassung aller Gewässer. Bis dahin werden Einzelbegehungen ausgewählter Gewässerabschnitte durchgeführt. So entsteht ein Bild über die saisonalen Verteilung der Laichaktivitäten.
Darüber hinaus werden interessante Beobachtungen im und an den Gewässern gemacht. Im letzten Jahr z. B. hatte Jörg bei einer Begehung an der Hohenfelder Au ein besonderes Erlebnis. Ein Uhu hatte einen jungen Bussard geschlagen und landete mit diesem in einem Erlenbruch. Dort begann der Uhu den Bussard vor Jörgs Augen zu rupfen. Ein paar Federn des Bussards hat Jörg heute noch. Neben Uhus gilt natürlich das Hauptaugenmerk den Meerforellen. Die beiden erfahrenen Kartierer Lars und Jörg begrüßen die beiden Jungkartierer Ralf und Ralf im Team. Alle freuen sich auf viel Regen, einen intensiven Meerforellenaufstieg und viele schönen Beobachtungen in der Natur.
Video

Mehr zur Laichplatzkartierung, den Ergebnissen der letztjährigen Aufnahmen und dem Verfahren zur Erfassung der Laichplätze findest du hier.