Im Dezember berichteten wir bereits über das Projekt Bürgerwald in Heikendorf am Haffkamper Weg unter Beteiligung des Vefpu. Die etwa 5 Hektar große Fläche wird dabei gemäß eines Renaturierungsplans aufgeforstet und ökologisch aufgewertet. Am 9. April haben wir als Vefpu unter der Leitung der Projektleiter Jörg und Markus einen weiteren Arbeitseinsatz zur Aufstellung von Greifvogelansitzen und dem Aufbau eines Insektenhotels durchgeführt, Anlass über das gesamte Vorhaben und den Fortschritt des Projektes zu berichten: Insgesamt ist das Projekt auf einem sehr guten Weg. Die Drainagefunktion ist beseitigt worden und die vorhandenen Senken sind als Wasserbiotop ausgestaltet worden. Die Senke ist bereits mit reichlich Wasser gefüllt und die Fläche ist mit verschiedenen Baumarten aufgeforstet worden. Dabei sind vor allem Stileiche, Rotbuche, Roteiche, Wildkirsche, Robinie und Spitzahorn zum Einsatz gekommen. Die Randbereiche sind mit den typischen Waldrandsträuchern bepflanzt worden, z. B Pfaffenhütchen oder Schwarzdorn. So wird eine natürliche Waldrandstruktur aufgebaut. Diese bietet im gewachsenen Zustand Sichtschutz für die Waldbewohner und strukturreichen Lebensraum für eine Vielzahl an Lebewesen. In der Zukunft wird die Windschutzfunktion mit zunehmender Wuchshöhe für den Wald immer wichtiger werden. So wird der Wind durch den ansteigenden Waldrand quasi über den Wald hinweggeleitet und bei Starkwindereignissen werden so Sturmschäden in der Regel verhindert zumindest minimiert. Für eine erfolgreiche Aufforstung müssen einige begleitende Maßnahmen ergriffen werden:
Junge Pflanzen werden von Mäusen häufig an den Wurzeln angeknabbert. In den ersten Jahren vergrasen die Flächen und bieten ein für Mäuse tolles Biotop. Bei erheblicher Mäusepopulation kann das zum Totalausfall der Aufforstung führen. Hierfür wurde früher viel Mäusegift in die Fläche verbracht. Besser ist es den Eulen und Greifvögeln Ansitzmöglichkeiten zu geben, um so die Mäusepopulation im Rahmen zu halten.
Projektleiter Jörg dazu:“ Wir haben die Greifvogelansitze gleichmäßig über die Fläche verteilt. In der Regel ist das ausreichend, um die Mäuse Population im Griff zu behalten. So hilft sich die Natur selbst und wir tragen kein Gift in das Ökosystem.“
Rehe ernähren sich von den Knospen und Trieben der jungen Pflanzenteile. Solange die Rehe die Leittriebe der jungen Pflanzen erreichen können, müssen diese geschützt werden. Um das zu verhindern, ist die Fläche richtigerweise eingezäunt. In 5 bis 10 Jahren wird der Zaun wieder abgebaut. Dann ist der Schutz vor Rehwild nicht mehr notwendig. Für junge Pflanzen mit noch flachen Wurzeln wird in den ersten Jahren die Wasserversorgung entscheidend sein. Projektleiter Markus dazu:“ Gerade der Sommer mit den in den letzten Jahren geringen Niederschlägen könnte kritisch für die Aufforstung werden. Besonders die höheren Lagen sind dabei von Trockenheit gefährdet. Ich werde das im Sommer genau beobachten. In den ersten Jahren kann eine Bewässerung erforderlich sein.“
Der Vefpu bedankt sich bei den 13 Teilnehmern für den gelungenen Arbeitseinsatz. Der erste Vorsitzende lobte in diesem Zusammenhang das Engagement der Beteiligten und die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Heikendorf. Zufällig war der Bürgermeister beim Arbeitseinsatz dabei und konnte so den Dank stellvertretend für die Gemeinde in Empfang nehmen und natürlich selbst tatkräftig unterstützen.
Tade dazu: „Das hat Spaß gemacht an einem durchweg gelungenen Projekt mitzuwirken. Den Dank leite ich gerne weiter und möchte diesen an den VEFPU für dessen tolle Mitarbeit und die vielen Arbeitseinsätze erwidern. Jetzt habe ich auch gelernt, dass man ein Insektenhotel vor Spechten schützen muss.“