Das Projekt Meerforelle kartiert die Laichplätz der Meerforelle in den Gewässern der Region. Die Kartierung ist noch nicht abgeschlossen, im folgenden ein Zwischenbericht: Insgesamt sind die Bedingungen in den Laichgewässern für die Meerforelle in diesem Jahr schlecht. Die hohen Wassertemperaturen und die lang anhaltende Dürre führen zu für die Jahreszeit untypischen Verhältnissen in unseren Fließgewässern. Vor allem der Wasserstand ist sehr niedrig. Einige Bäche sind bis in den Herbst hinein trockengefallen. Auch die späten Regenfälle sorgten nur kurzfristig für einen erhöhten Wasserstand. Der Großteil der Regenfälle wird vom Boden absorbiert. Das Grundwasser ist weiterhin niedrig und gibt für grundwasserversorgte Bäche sehr geringe Mengen Wasser ab. Durch die niedrigen Wassermengen sind die Mündungen einiger Bäche über einen längeren Zeitraum nicht passierbar gewesen. Im Ergebnis sind im Vergleich zu vorherigen Jahren bisher wenig Fische in die kleinen Bäche aufgestiegen. In manchen Bächen ist der Aufstieg bisher komplett ausgeblieben. Im Vergleich zum letzten Jahr mit viel Regen im Sommer und Herbst steigen die Fische deutlich später auf und in deutlich geringerer Anzahl. Im letzten Jahr begann der Aufstieg beispielsweise in die Heikendorfer Au schon Mitte November. In diesem Jahr wurden die ersten Laichfische erst am 6. Dezember gesichtet. Laichkuhlen sind dabei nur in den unteren Bachregionen geschlagen. Die Hauptlaichgebiete des letzten Jahres sind bisher nicht erreicht, zumindest nicht angeschlagen.
In den großen Flüssen hat ein halbwegs normaler Aufstieg stattgefunden. In der Schwentine haben womöglich mehr Fische als sonst üblich gelaicht. Viele Laichfische durchschwimmen die Schwentine, um zu den Laichplätzen der kleinen Zuflüsse zu gelangen. In diesem Jahr sind die kleinen Zuflüsse oft nicht erreichbar und die Fische haben direkt in der Schwentine gelaicht. Stellen in der Schwentine, die sonst weniger stark belaicht werden, sind in diesem Jahr stark frequentiert. Zu den einzelnen Gewässern, die zwecks Laichplatzkartierung untersucht wurden, jeweils ein kurzer Bericht:
Heikendorfer Au: Die Heikendorfer Au ist das ganze Jahr über mit Wasser versorgt gewesen. Durch den Mühlenteich wurde der untere Bereich der Au auch auf dem Höhepunkt der Dürre mit Wasser versorgt. Laichbeginn war ca. der 6. Dezember mit Sichtungen von mehreren Forellen und einzelnen Laichkuhlen. In dem höher gelegenen Laichgebiet wurden seit dem nur kleinere Kuhlen angeschlagen. Richtige Laichkuhlen sind in dem Bereich oberhalb der Holzbrücke bisher nicht gesichtet. Im Vergleich zum Vorjahr ein insgesamt deutlich vermindertes Laichaufkommen.
Hagener Au: Die Mündung der Hagener Au war lange Zeit versperrt und erst nach einer Aktion des Vefpu wieder frei für den Aufstieg der Meerforelle. Hier wurde die erste Laichkuhle bereits am 2. November gesichtet. Danach ruhte das Laichgeschäft bis Anfang Dezember. Insgesamt sind bisher 15 Laichkuhlen angesprochen, deutlich weniger als im letzten Jahr.
Kiebitzbek: Für die Kiebitzbek gilt das gleiche wie für die Heikendorfer Au. Die Au ist nicht trockengefallen, allerdings hat sie einen extrem niedrigen Wasserstand. Die Kiebitzbek hat einen regelmäßigen Forellenaufstieg. In diesem Jahr sind trotz Sichtung einer Meerforelle bisher keine Laichkuhlen gesichtet worden. Es scheint, dass ein Großteil der Forellen in der Schwentine gelaicht hat.
Hohenfelder Au: Die Hohenfelder Au hat unterhalb der Fischtreppe eine lange Strecke mit vielen potenziellen Laichplätzen. Hier sind die ersten Laichkuhlen Anfang Dezember gesichtet worden. Mittlerweile sind ca 20 Laichkuhlen identifiziert. Im Vergleich zum Vorjahr sind deutlich weniger Laichkuhlen geschlagen. Oberhalb der Fischtreppe sind bisher keine Lacihkuhlen gesichtet.
Fernausystem: Die Fernau ist an ausgewählten Stellen untersucht worden. Bisher sind keine Anzeichen für eine Meerforellenaufstieg erkannt worden. Die Untersuchung wird fortgeführt.
Schierbek und Scheidebek. Beide Gewässer waren im November noch trockengefallen. In diesem Jahr kam also kein Aufstieg zustande. Für dieses Jahr wird das Gewässer nicht weiter untersucht.
Kossau: Die Kossau ist bisher noch nicht begangen worden. Eine Untersuchung ist für Ende Dezember geplant.