Wie in jedem Jahr hat die Gemeinde Heikendorf zum Müllsammeln am 11. März 2023 aufgerufen. Der Vefpu ist dieser Einladung wie in den letzten Jahren gerne gefolgt und so haben einige Mitglieder rund um die Heikendorfer Mühlenau Müll eingesammelt. Es kamen 3 Säcke Müll zusammen, wieder weniger Müll als im letzten Jahr. Ralf stellt dazu fest: „Offensichtlich verhalten sich die Heikendorfer im Großen und Ganzen sehr umweltbewusst. das freut mich sehr. Allerdings findet sich im Spülsaum der Ostsee weiterhin sehr viel Plastikmüll, teils in bereits sehr verwittertem Zustand.“
Der Müll wurde im Betriebshof fachgerecht entsorgt und so konnte nach einer kurzen Dankesrede des Bürgermeisters bei einem Getränk und Erbsensuppe die gelungene Aktion ausklingen.
Die Vefpu Jahreshauptversammlung wurde wie in alten Zeiten ohne Videokonferenz im Heikendorfer Sportheim am 24. Februar durchgeführt. Mit ungfähr 20 Teilnehmern war der Zuspruch der Vereinsmitglieder groß und es konnte sich neben den Pflichtthemen auch über inhaltliche Themen ausgetauscht werden. Der Vorstand wurde entlastet und Oliver Sacht führte die Vorstandswahlen durch mit einem wenig spektakulären Ergebenis. Der komplette Vorstand um den 1. Vorsitzenden Lars Wode trat erneut an und wurde einstimmig wieder gewählt. Der Vorstand nahm die Wahl dankend an: “ Wir werden weiterhin im Team den Verein führen und dabei wie gewohnt Vereinsmitglieder in die Vorstandsarbeit einbinden“, so der neue erste Vorsitzende. Details zur Sitzung sind in beiliegendem Protokoll.
Das Flusskrebsprojekt ist das jüngste unserer Vefpu Projekte. Es sollen dabei die Gewässer der Region auf etwaige Flusskrebsbestände untersucht werden, um auf Basis dieser Erkenntnisse ggf. Maßnahmen abzuleiten. Im Spätsommer 2022 gestartet ist bereits einiges im Projektteam um Jörg, Kai und Lars passiert. In der letzten Projektsitzung wurde nun die Planung für das laufende Jahr beschlossen, Anlass einen Rückblick und Ausblick zum Projekt zu geben. Im letzten Jahr haben wir die notwendigen Genehmigungen für die Bestandsaufnahme der Flusskrebse für nahezu alle Gewässer der Region eingeholt. Die notwendigen Krebsreusen und zugehöriges Gerät wurden beschafft. Im Oktober und November haben wir die ersten Reusen gesetzt und konnten für die Hohenfelder Au und die Hagener Au jeweils den Kamberkrebs und den europäischen Flusskrebs (siehe Titelfoto) nachweisen. Die Koexistenz der beiden Krebsarten ist ungewöhnlich, da der europäische Flusskrebs durch die vom Kamberkrebs eingeführte Krebspest in der Regel ausstirbt.
Andere Gewässer wurden zunächst nur begangen, um einen ersten Eindruck zur Eignung der Gewässer für Flusskrebspopulationen zu gewinnen. Insbesondere ist hier die Heikendorfer Mühlenau zu nennen. Sie scheint für den europäischen Flusskrebs gut geeignet zu sein, auf Grund ihrer zu anderen Gewässern isolierten Lage ist sie wahrscheinlich bisher nicht besiedelt. In den Wintermonaten sind die Flusskrebse wenig aktiv und damit schwer zu fangen, so dass die Projektarbeit am Gewässer derzeit ruht. Mit der Erwärmung der Gewässer frühestens ab Mai kann eine Befischung sinnvoll fortgeführt werden.
Für das laufende Jahr sind zunächst im April weitere Gewässerbegehungen geplant, vor allem das Fernausystem wird untersucht.Im Mai sollen dann die Populationen durch Reusenbefischung je Gewässer nachgewiesen werden. Die Heikendorfer Mühlenau zusammen mit dem Dammteich wird dabei intensiv mit Reusen befischt werden. Hier vermuten wir einen Nullbestand. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, wird eine Wiederansiedlung des europäischen Flusskrebses initiiert werden. Projektleiter Jörg ist von der Wichtigkeit der Bestandsaufnahme vor jeglicher Wiederansiedlung überzeugt: „ Wir haben extra weitere Reusen eingekauft, um durch intensive Befischung sicher zu gehen, dass keine Flusskrebse in den Gewässern der Heikendorfer Mühlenau sind. Wir wollen auf keinen Fall einen Besatz in einem Gewässer mit bereits vorhandener Population des europäischen Flusskrebses oder anderer Flusskrebsarten durchführen.“
Das Projekt Laichplatzkartierung hat die fünfte Jahresaufnahme in Folge fast abgeschlossen. Die Kartierer sind dabei die letzten Aufnahmen durchzuführen. Derzeit werden vor allem die Daten aufbereitet und ausgewertet. Insgesamt haben die Forellen in diesem Jahr sehr spät gelaicht. Einhergehend mit den niedrigen Wasserständen und den spät einsetzenden Winterregen, war der Höhepunkt des Laichgeschäfts in diesem Jahr Anfang Januar.
An der Heikendorfer Mühlenau hat Ralf die Kartierung bereits abgschlossen. Ralf konnte insgesamt weniger Laichplätze kartieren als im Vorjahr, diese waren allerdings größer als im letzten Jahr, so dass hier ein Anstieg der Laichplatzfläche insgesamt ermittelt wurde. Ralf sieht unterhalb des Dammteiches im ‚Dreieck‘ eine sehr positive Entwicklung. Die durch den Vefpu vorgenommenen Kieseinbringungen haben das Habitat stark aufgewertet und den Meerforellen optimale Bedingungen geschaffen.
Über einen anderen Abschnitt zeigt sich Ralf besorgt: „Durch eine Baumaßnahme zur Entwässerung wurde zu viel Kies aus dem Bach entnommen. Der größte Laichplatz der vergangenen Jahre wurde dadurch leider zerstört. Das lässt sich leicht wieder beheben und sollte in diesem Sommer zeitnah geschehen.“
Jörg kartiert an der Hohenfelder Au und zeigt sich hier erfreut über die Fischotterpopulation. Jörg konnte den Fischotter an 2 Gewässern der Region nachweisen, zum einen durch Losung und zum anderen durch Fotofallen. „Neben den direkten Nachweisen durch Kot und Fotofalle habe ich in diesem Jahr sehr viele Forellenkadaver als weitere Hinweise gefunden. Der Fischotter scheint sich insbesondere an der Hohenfelder Au sehr wohl zu fühlen.“
Die angekündigte Waldaufforstung soll Anfang 2023 losgehen. Auf dem ca. 5 ha großen Acker hat unser Vereinsmitglied Frank Gesche den Auftrag der Gemeinde Heikendorf erhalten und die vorbereitenden Arbeiten bei dem Gewässer 9.a sowie einem kleinen Tümpel ausgeführt.
Für die Renaturierung wurde der Entwässerungsgraben ausgebaggert, verbreitert und zu einer Seite abgeflacht und bietet damit kontrollierte Überschwämmungsbereiche. Die Senke (ehemaliges Toteisloch?) wurde von Fa. Gesche unter fachlicher Begleitung der Biologin Melanie Schubert neu modelliert bzw. vertieft.
Für die naturnahe Teichanlage wurde ein Entwässerungsschacht und dessen Drainagezuläufe entfernt, eine Abbruchkante neugestaltet und Schilfkolben und Rispenseggen an die Seite versetzt.
Die Gemeinde Heikendorf wird im ersten Quartal 2023 den Acker aufforsten, ein Mix aus Buchen, Eichen, Rosskastanien, Rotbuchen und einigen anderen Arten soll einen artenreichen Mischwald entstehen lassen. Zudem wird ein kleiner Wanderweg über das Areal angelegt.
Der VEFPU wird sich dahingehend einbringen, dass wir Findlinge kaufen und einen Steinhaufen anlegen. Dieser wird dann von Eidechsen und anderen Reptilien besiedelt und dient manchen Amphibien als Tagesversteck oder Winterquartier. Ebenfalls wollen wir die übriggebliebenen Kieselsteine in das renaturierte Gewässer (9.a) einbringen, um die Biodiversität zu erhöhen und neben dem geplanten Wald auch noch heimische Sträucher pflanzen.
P.S. Der Anteil der Waldfläche in Schleswig Holstein an der Gesamtfläche beträgt 10,3% und die Landesregierung hat sich mit 12 % Waldanteil einen Anstieg um fast 2 % als Ziel gesteckt. Heikendorf trägt mit dieser Neuwaldfläche Am Haffkamper Weg vorerst -mit 0,3 % Waldwachstum- dazu bei.
Die Brutkästen, die wir am 12. Februar 2022 mit einigen Vereinsmitgliedern am Dammteich und an der Ölsperre in Heikendorf aufgehängt haben, wurden im November 2022 von Sven, Tobi mit seinen beiden Jungs und Jörg kontrolliert und gesäubert. Im Ergebnis wurden von den im Vorjahr aufgestellten 27 Brutkästen 13 Kästen zur Aufzucht genutzt. Ein Kasten wurde bei einem Sturm durch einen herunterfallenden Ast zerstört. Die Reste haben wir in der näheren Umgebung gefunden. Für die drei Eulenkästen war der Zeitpunkt des Aufhängens im Februar sicher etwas zu spät, da Eulen schon im Dezember/Januar mit der Balz und der Nistplatzsuche beginnen und ihre ersten Eier bereits im Februar legen. Hoffen wir auf eine Annahme der Kästen in diesem Winter. Die drei Fledermauskästen müssen im Frühjahr gesondert kontrolliert werden, wenn die Fledermäuse aus den Winterquartieren umziehen. Sven berichtete von Fledermäusen in der Sporthalle, die vor ein paar Tage durch die Räume flogen. Ein Versuch, die Tiere durch die geöffneten Notausgänge ins Freie zu bekommen, ist leider gescheitert. Alle Meisenkästen wurden benutzt. In einem Rotkehlchen,- und einem Starenkasten wurden ebenfalls Meisennester gefunden. In einem Meisenkasten lagen noch acht Eier, was auf den Verlust des Weibchens hindeutet. Im Einflugloch fanden wir noch viele Federn
Offensichtlich hat ein Beutegreifer die Meise aus dem Kasten abgefangen. Es könnte ein Marder gewesen sein, der so lange an dem Einflugloch kratzt, bis die Meise versucht hat, den Kasten zu verlassen. Fast alle Meisenkästen zeigten Spuren von Versuchen, dass Einflugloch zu vergrößern . Ein weiterer Nutznießer der Nistkästen sind Insekten. Viele der unbelegten Kästen zeigten Spuren von Insekten, die den Kasten als Unterschlupf genutzt haben. In einem Kasten mussten wir ungefähr drei gehäufte Esslöffel Kot von Ohrenkneifer entfernen, die sich gern Tagsüber dort aufhalten. Insgesamt ziehen wir ein positives Fazit. Eine Belegung von insgesamt 50% im ersten Jahr kann als großer Erfolg gewertet werden und sollte von uns als Auftrag für weitere Aktionen verstanden werden. Einen lieben Dank an Sven und seine Frau für die köstliche Bewirtung im Anschluss an die dreistündige Aktion mit Kaffee und selbst gebackenem Apfelkuchen.
Mittlerweile ist es fast schon Routine: Das Projekt Laichplatzkartierung (LPK) traf sich zwecks finaler Vorbereitung der fünften Aufnahme. Start ist wie in den letzten Jahren der 1. November. Das Ende der LPK ist grob mit dem 31. Januar avisiert, hängt stark von den Wetter- und Aufstiegs Bedingungen in unseren Bächen ab. Auf dem Bild aus dem Vorjahr ist fast das komplette Kernprojektteam zu sehen, von rechts nach links: Ralf, Fiete Jörg und Lars. Es fehlen Lasse und der zweite Ralf auf dem Bild.
Lasse freut sich schon auf die Exkursion an die Kronsbek, die er wie im letzten Jahr vorbereitet. „Es wird sehr interessant sein zu sehen, wie die Renaturierungsmaßnahmen an der Kronsbek auf das Laichverhalten der Meerforellen wirken. Ich bin gespannt, ob in den Kartierungen bereits Unterschiede zu nicht renaturierten Abschnitten sichtbar werden.“
Die Ergebnisse zu den letzten 4 Kartierungen liegen vor und sind in jeweiligen Jahresberichten zusammengefasst. Zu diesen Jahresberichten gelangst du über diesen link.
Insgesamt verfestigen sich über die Jahre einige Erkenntnisse und es lassen sich Handlungsempfehlungen ableiten. So sollen an dieser Stelle die 3 dringlichsten Punkte benannt werden: 1.) Mit dem Nachweis der Meerforellen in unseren Bächen muss der Schutz im Mündungsbereich entsprechend angepasst werden. So besteht für die Heikendorfer Mühlenau im Mündungsbereich kein Schutzbereich (Angelverbot) wie sonst bei Meerforellen führenden Gewässern üblich. Diese Schutzbereiche sollten zügig eingeführt werden. 2.) Über alle Laichplatzkartierungen hinweg wurde im Januar teils intensives Laichen dokumentiert. Die Schonzeiten in den Mündungsbereichen, die bisher bis zum 31. Dezember jeden Jahres terminiert sind, müssen deutlich erweitert werden. Für den Laichaufstieg reichte eine zeitliche Erweiterung der Mündungsschutzzone bis zum 1. Februar. Zum Schutz der Kelts (erschöpfte Absteiger) sollte der Schutzbereich vom 1. Dezember bis zum 1. März auf einen Radius von einem Kilometer vergrößert werden. 3.) Die Stauungen an der Hohenfelder Au führen durch unkontrolliertes Ablassen des Mühlenteichs zur Zerstörung von Laichplätzen und verhindern andererseits durch anhaltende Komplettstauungen den Aufstieg in die oberhalb des Teiches gelegenen Laichgebiete. Hier muss dringend eine fachliche Kontrolle und Durchführung etabliert werden, solange ein Umgehungsgerinne nicht erbaut ist.
Hier ein kurzes Video aus der letzten Kartierung. Es zeigt einen Rogner mit dem kleineren Milchner. Der Rogner schlägt die Laichkuhle.
Nach dieser fünften Laichplatzkartierung wird ein Abschlussbericht erstellt, der die bisher gesammelten Daten und Erkenntnisse zusammenfasst und klare Handlungsempfehlungen ausspricht. Die Kartierungen werden dann durch die Projektgruppe fortgeführt, allerdings ggf. mit einem anderen Fokus.
Bei einer Exkursion im Mündungsbereich der Hohenfelder Mühlenau mit Jürgen, dem 2. Vorsitzende des Vereins „Natur Erleben“ in Hohenfelde und Jörg vom VEFPU, wurde die eingewanderte asiatische Strandkrabbe gefunden. Laut Hans Hillewaert, Meeresbiologie in Belgien, gelangte diese Krebsart wahrscheinlich schon um 1993 mit dem Ballastwasser oder der Außenhaut von Frachtern nach Europa. Die Krabbe breitet sich seither entlang der französischen, belgischen, niederländischen und auch deutschen Nordseeküste aus und ist dort mittlerweile etabliert. Jetzt scheint die asiatische Krabbe auch den Sprung in die Ostsee erfolgreich geschafft zu haben. Immer häufiger gelingt es gebietsfremden Meerestieren sich auch an unseren Küsten heimisch zu fühlen. Das liegt an dem immer wärmer werdenden Wasser und den milden Wintern. Bekannte Beispiele sind die Rippenquallen und der Mondfisch. Die Ostsee hat sich in den letzten 150 Jahren zu einem Hotspot der Arteninvasion entwickelt. So hat die Universität Rostock herausgefunden, dass etwa 100 gebietsfremde Arten in dieser Zeit eingeführt wurden. Die meisten der Exoten wurden durch die Schifffahrt eingeschleppt, beispielsweise im Ballastwasser der Fracht- und Containerschiffe. Die asiatische Strandkrabbe bringt gute Voraussetzungen mit, um sich an unseren Küsten rasant auszubreiten. Die Krabbenart ist ein aggressiver, räuberischer Allesfresser und muss daher nur wenig Konkurrenz fürchten. Zudem können die Weibchen viermal im Jahr bis zu 50.000 Eier produzieren. Asiatische Strandkrabben haben einen fast quadratischen Panzer und pelzartige Borsten an der Basis ihrer Scheren. Am besten zu finden sind sie bei Niedrigwasser unter Steinen und anderen Hartsubstanzen im Spülsaum der Ostsee. Ob der Einwanderer Auswirkungen aus unser Ökosystem haben wird, wird sich erst in einigen Jahren zeigen.
Seit langem wollen wir als VEFPU uns neben den Meerforellen und dem Eisvogel unserem dritten explizit in der VEFPU Satzung genannten Tier widmen. Jetzt ist es soweit:
Das Projekt zur Wiederansiedlung des europäischen Flusskrebses ist am 25. September 2022 erfolgreich gestartet.
Die Vorbereitungen dazu laufen schon seit gut einem halben Jahr. Mit großer Unterstützung von unserem Edelkrebs Experten Kai konnten wir diese nun abschließen. Alle notwendigen Genehmigungen liegen vor und wir konnten mit einer ersten nächtlichen Gewässerbegehung das Projekt starten.
Mit dem Projekt wollen wir zunächst herausfinden ob unsere regionalen Gewässer noch europäische Flusskrebspopulationen beherbergen und wie das Potenzial unserer Fließgewässer dafür ist. Dabei ist es sehr wichtig Klarheit über das Vorkommen der nordamerikanischen Flusskrebsarten zu erlangen. Letztere übertragen oftmals die Krebspest, die in der Regel zum Aussterben des europäischen Flusskrebses führt. Diese ersten Nachweise zu erlangen, ist aufwändig und wird uns nach aktueller Einschätzung noch bis Ende 2023 beschäftigen. Aufbauend auf den Ergebnissen werden wir dann die nächsten Schritte einleiten. Dieses können Strukturmaßnahmen am Gewässer oder sogar Wiederansiedlungsmaßnahmen des europäischen Flusskrebses sein.
Projektleiter Jörg freut sich über den Projektstart: „Ich bin fasziniert von den Edelkrebsen. Ich bin überzeugt, dass wir hier eine Menge lernen werden und am Ende Gutes für den Edelkrebs erreichen werden. Mein Dank gilt dem Landesamt für die zügige und unbürokratische Ausstellung der notwendigen Genehmigungen, echter Rückenwind für den Naturschutz!“
Die Vereinsmitglieder Lasse, mit Sohn Lönne und Jörg hatten sich zu einer Begehung der Kronsbek getroffen. Ziel des Besuches war es, den Bruterfolg der Meerforellen aus dem letzten Winter in Augenschein zu nehmen und sich die Entwicklung der Au nach der 2018 erfolgten Renaturierung anzusehen. Beim Verlassen des Autos, zog ganz in der Nähe, ein adulter Seeadler in niedriger Höhe seine Kreise. Mit so einer beeindruckenden Begrüßung konnte es nur eine schöne Tour werden. Bereits auf den ersten Metern an der Au wurden sehr viele kleine Fische gesichtet. Teils in Schwärme und teils zeigten einzelne Fische immer wieder das typische Fluchtverhalten der Forellen, das erst gegen die Fließrichtung geht und dann in einer Kehrtwende in eine Deckung endet Für Beobachtende sieht es so aus, als sei der Fisch plötzlich verschwunden. Durch einen Tod Fund konnten die Schwarmfische als dreistachlige Stichlinge identifiziert werden, die besonders zahlreich in dem 2018 renaturierten Teil der Kronsbek anzutreffen waren. Aber auch die Smolts der Meerforellen wurden zahlreich auf der gesamten Strecke gesichtet. Geschätzt waren alle noch kleiner als 10 cm. Größere Fische wurden leider nicht gesehen. Die anderen Lebewesen an und in der Au, ob Libellen, Köcherfliegen, Egel, Wasserasseln, Wasserläufer, auffällig viele Wasserskorpione, div. Schnecken oder Bisamratten bereicherten die Tour der Drei. Leider war der Eisvogel, der sonst an der Kronsbek schon so oft gesichtet wurde, an diesem Tag nur einmal kurz zu hören. Dass die Drei nur die vielen Fußspuren und schlammigen Scheuerstellen an den Bäumen von den Wildschweinen gesehen haben und nicht die Schweine persönlich, war da eher positiv. Auf dem Rückweg wurde dann noch eine ca. 3 Meter lange Reuse in der Au entdeckt, die wahrscheinlich von der Strömung mitgerissen worden war und sich in der Böschung verfangen hatte. Bei der vorsichtigen Untersuchung der Reuse wurde eine kleine Forelle gefunden und wieder in die Freiheit entlassen, was dem Tag einen perfekten Abschluss gab.
Aber wie so oft, wenn man sich in die Natur begibt, gab es noch eine Überraschung. Beim Ausziehen der Gummistiefel flog eine nicht so oft anzutreffende Rohrweihe nur wenige Meter über ihre Köpfe hinweg und kämpfte gegen den starken Westwind an, was den Dreien genug Zeit verschaffte, den Raubvogel genau zu bestimmen. Festzustellen ist, dass die Kronsbek, trotz des außergewöhnlich trockenen Sommers, ein perfektes Gewässer mit ausreichend Wasser für die Meerforellen und für so viele andere Lebewesen ist.
Der Fund der Reuse wird der Fischereiaussicht gemeldet, damit diese Au etwas mehr Aufmerksamkeit bei den Kontrollen bekommt.