Die gewässerbaulichen Planungen an der Hagener Au gehen voran. In Lutterbek wird der Bau einer neuen Fischtreppe als Ersatz für den Wehr in der Ortsmitte konkret beplant, um hoffentlich bald mit der Umsetzung zu beginnen. Zum Stand der Planungen traf sich der Vefpu mit Helmuth Behnke von der GfL (Gemeinsam für Lutterbek). Die GFL befürwortet das Vorhaben und ist seinerseits an Informationen zum ökologischen Nutzen einer solchen Maßnahme interessiert.
Insbesondere die Ergebnisse der vom Vefpu durchgeführten Laichplatzkartierungen der Meerforellen und die Bestandskontrollen der Flusskrebse sind hier zu nennen.
Helmuth berichtete von der geplanten Fischtreppe. Eine genaue Beschreibung der Maßnahme findet sich
Grundsätzlich wird mit dem Rückbau eines Wehres die EU Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt. Mit der Umsetzung der Richtlinie soll vor allem die Durchgängigkeit der Gewässer wieder hergestellt werden. Dadurch wird vielen Lebewesen die für sie wichtige Migration innerhalb des Baches wieder ermöglicht. Dieses sind nicht nur Fische wie Meerforelle, Aal oder Stichling sondern auch viele Wirbellose, die sich im Lückengefüge der Bachsohle fortbewegen, dem sogenannten Interstitial.
Für die Hagener Au behindern die Wehre in Lutterbek und Probsteierhagen die Durchgängigkeit. Auf Grund von bachnahen Bebauungen sind bei den Planungen allerlei Begutachtungen durchzuführen und zu berücksichtigen. Für das Lutterbeker Wehr sind die Rahmenbedingungen günstig. Zum einen ist ausreichend unbebauter Platz für eine Fischtreppe oberhalb des Wehres vorhanden und zum anderen ist die Akzeptanz im Ort für das Vorhaben groß.
Mit der geplanten Fischtreppe wird für die Hagener Au die Durchgängigkeit von der Mündung bis nach Probsteierhagen erreicht. Für die Meerforellen erschließt sich damit ein großes Laichgebiet. Bisher erstreckt sich das Laichgebiet auf einige hundert Meter, größtenteils im Ortskern von Lutterbek. Im unteren Bereich der Hagener Au ist die Fließgeschwindigkeit zu niedrig und damit ungeeignet als Laichplatz für Meerforellen. Oberhalb von Lutterbek ist das Bachgefälle und der kiesige steinige Untergrund optimal für Meerforelle und Lachs.
Ein Wiederansiedlungsprojekt für Lachse ist mit dem neuen Potenzial der Hagener Au sinnvoll. Vergleichbare Gewässer in Schleswig-Holstein haben nach ähnlichen Maßnahmen bereits Nachweise von Lachsen, so in der Kronsbek.
Viele weitere Fischarten und Wirbellose werden von der wiedererlangten Durchgängigkeit profitieren. So auch der vom Aussterben bedrohte europäische Flusskrebs. Er wurde im unteren Bereich der Hagener Au vom Vefpu nachgewiesen. Für ihn stellt das Wehr bisher ein kaum zu überwindendes Hindernis dar.
Hoffen wir alle auf eine baldige Umsetzung der Fischtreppe und dem GfL viel Erfolg bei der Begleitung der Maßnahme.