Ein „neues“ Zuhause für den Eisvogel

Am vergangenen Samstag haben wir uns zu einem Arbeitseinsatz getroffen, um zwei Eisvogelbruthöhlen aufzustellen. Im Vorfeld hatte sich der VEFPU viele Informationen geholt und eine Begehung zur optimalen Standortsuche mit Wilfried Stender vom Interessenkreis Schwentine Eisvögel durchgeführt. Neben den technischen Bauanforderungen für eine wahrscheinliche Benutzung, mussten Wasser Pegelstände, das Ausschließen vor Fremdbelegung oder Schutzvorrichtungen vor Mader, Ratten, Katzen und Störungen durch den Menschen bedacht werden.

Der Eisvogel gräbt seine Röhren ins Erdreich und legt im Innern einen „Kessel“ als Nisthöhle an. Dazu sind Steilufer oder Abbruchkanten in Gewässernähe erforderlich.

Nach dem Aufstellen des Nistkastens wird er mit Erdarbeiten an die natürliche Umgebung angepasst und anschließend mit Buschwerk bedeckt.

Leider fehlt es in Heikendorf oft an geeigneten Brutplätzen, da die natürlichen Steilufer durch künstliche Begradigungen beseitigt wurden. Unsere Nisthilfen stellen quasi die Nachbildung eines Steilufers dar, sind mit einer Brutröhre und einem innen liegenden Kessel versehen. Wichtig ist, zwei solcher Bruthilfen nahe beieinander anzubieten, denn das Eisvogelmännchen füttert die fast flüggen Jungtiere in der einen Bruthöhle noch, während das Weibchen bereits in der benachbarten Bruthöhle auf einem neuen Gelege sitzt.

Mit Lehm bestrichene Frontansicht der Bruthilfe mit den 2 Einfluglöchern

Mit maschineller Unterstützung durch Garten- und Landschaftsbau – Frank Gesche konnte die Aktion innerhalb von wenigen Stunden durchgeführt werden. Für das Fundament wurde der sog. Amtsschimmelkieshaufen am Dammteich verkleinert und zusätzlich ca. 4 Kubikmeter Mutterboden aufgeschüttet. Nun hoffen wir auf Bruterfolge.

Der VEPU möchte sich recht herzlich für die Spenden bei den Gemeindewerke Heikendorf, dem HGV Heikendorf und Anna Hantelmann bedanken.

Der Projektleiter Jörg Hantelmann beim Verfüllen des Nistkastens erläutert das wichtige Verfüllen mit Erde auf diesem Video


Laichplatzkartierung 2020 beginnt

Die Laichsaison der Meerforellen hat begonnen. Am 27. Oktober sind die ersten Laichkuhlen in der Hagener Au gesichtet worden. Meerforellen wurden ebenfalls in der Heikendorfer Mühlenau und in der Hohenfelder Au gesichtet, allerdings haben diese noch nicht begonnen zu laichen. Das beigefügte Video zeigt den schwierigen Aufstieg einer Forelle in die Hohenfelder Au. In diesem Gewässer ist der Einstieg auf Grund der Mündungsarchitektur nur bei Hochwasser für die Fische möglich. Auch dann ist die Mündung sehr flach und die Fische sind mit dem bloßen Auge, wie im Film zu sehen, sehr gut zu erkennen.
Mit den ersten Meerforellensichtungen beginnt der VEFPU ab dem 1. November mit der jährlichen Laichplatzkartierung. Es werden im dritten aufeinander folgenden Jahr die Gewässer Hagener Au, Heikendorfer Mühlenau, Hohenfelder Au und Kibitzbek kartiert. Beendet wird die Begehung Mitte Januar mit einer Vollerfassung aller Gewässer. Bis dahin werden Einzelbegehungen ausgewählter Gewässerabschnitte durchgeführt. So entsteht ein Bild über die saisonalen Verteilung der Laichaktivitäten.
Darüber hinaus werden interessante Beobachtungen im und an den Gewässern gemacht. Im letzten Jahr z. B. hatte Jörg bei einer Begehung an der Hohenfelder Au ein besonderes Erlebnis. Ein Uhu hatte einen jungen Bussard geschlagen und landete mit diesem in einem Erlenbruch. Dort begann der Uhu den Bussard vor Jörgs Augen zu rupfen. Ein paar Federn des Bussards hat Jörg heute noch. Neben Uhus gilt natürlich das Hauptaugenmerk den Meerforellen. Die beiden erfahrenen Kartierer Lars und Jörg begrüßen die beiden Jungkartierer Ralf und Ralf im Team. Alle freuen sich auf viel Regen, einen intensiven Meerforellenaufstieg und viele schönen Beobachtungen in der Natur.
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Mehr zur Laichplatzkartierung, den Ergebnissen der letztjährigen Aufnahmen und dem Verfahren zur Erfassung der Laichplätze findest du hier.